ESRA Sommerkino 2017: EVERY FACE HAS A NAME

Eine Veranstaltung von ESRA
Donnerstag, 6. Juli 2017
Beginn: 21:00 Uhr | Einlass ab 20:15 Uhr
ESRA, 1020 Wien, Tempelgasse 5, großer Vorplatz
(barrierefreier Zugang)
Wann

06.07.2017 von 19:45 bis 21:45 (CET / UTC200)

Wo

oesterreich

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Die Vorführung findet unter freiem Himmel statt.
Der Eintritt ist frei.
Freie Platzwahl! Karten- oder Platzreservierungen sind daher leider nicht möglich.

ESRA bittet um Anmeldung unter info(at)esra.at oder Tel. (01) 214 90 14 oder auf der Website.
Bitte haben Sie Verständnis für die notwendigen  Sicherheitsmaßnahmen und bringen Sie einen amtlichen Lichtbildausweis mit.
ESRA veranstaltet das Open Air Sommerkino in Kooperation mit dem volxkino.

Zum Film:
EVERY FACE HAS A NAME
Doku, Schweden 2015, 76 Min. | Sprachen: Englisch, Schwedisch, Polnisch mit englischen Untertiteln
Regie: Magnus Gertten

Am 28. April 1945 trafen im Hafen von Malmö Hunderte Überlebende aus deutschen Konzentrationslagern ein, die im Rahmen einer Rettungsaktion unter der Ägide des Schwedischen Roten Kreuzes nach Schweden gebracht worden waren. Mit „Weißen Bussen“, die von schwedischen und dänischen Freiwilligen gelenkt wurden und zum Schutz vor Fliegerangriffen weiß gestrichen waren, wurden ab Mitte März 1945 Menschen direkt aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Dachau, Mauthausen, Ravensbrück, Natzweiler, Theresienstadt u.a. evakuiert. Die Aktion war ursprünglich zur Rettung skandinavischer Gefangener geplant, wurde dann jedoch auch auf andere Menschen ausgedehnt. Insgesamt nahm Schweden in den Monaten März bis Juli 1945 ca. 30.000 Überlebende aus 27 Ländern auf.

Die von Graf Folke Bernadotte mit Himmler ausgehandelte Rettungsaktion durfte nur unter strikter Geheimhaltung durchgeführt werden, schwedische Medien durften nicht berichten. Deshalb wurden erst am 28. April erstmals Überlebende von schwedischen Kamerateams gefilmt, als sie im Hafen von Malmö an Land gingen.

Dem Regisseur dieser eindrucksvollen Dokumentation, Magnus Gertten, gelang es, nach langwierigen Recherchen einzelne Überlebende auf den Archivbildern anhand der Passagierlisten der Schiffe zu identifizieren. Neun von ihnen konnte er ausfindig machen und für den Film interviewen. 70 Jahre nach diesem denkwürdigen Tag sehen diese die Bilder zum ersten Mal, erkennen sich selbst oder Familienangehörige, sprechen über ihre ersten Stunden in Freiheit und erzählen ihre Geschichte. Aus anonymen Gesichtern werden Menschen, die einen Namen, eine Identität und eine Geschichte haben.
Dem Regisseur war es auch ein Anliegen, einen Bezug zur Gegenwart herzustellen, wenn auch die Hintergründe der jeweiligen Fluchtgeschichten nicht verglichen werden können.

Der Film wurde vielfach ausgezeichnet: Bester politischer Film, Filmfest Hamburg 2015 | Best Historical Documentary, FOCAL International Award 2016 | Angelos Award 2015, Göteborg International Film Festival; Publikumspreis, EDOX 2015, Litauen | Eric Forsgren Prize 2016 | Gewinner des FIPRESCI Award – The International Federation of Film Critics 2015.

Auch nach Ende der Dreharbeiten arbeitet das Team um Magnus Gertten weiter an der Identifizierung der Menschen auf den Fotos. Ca. 60 Menschen konnten bisher identifiziert werden. Das Team bittet um Mithilfe und Kontaktaufnahme, falls jemand Namen auf den Passagierlisten oder Menschen auf den Aufnahmen  erkennt.

Zur Anmeldung auf der Website von ESRA: http://www.esra.at/aktuelles/veranstaltungen/veranstaltung-artikel/date/2017/07/06/esra-sommerkino-2015-1.html