Vortrag: "Österreichische Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus"

Wann

06.05.2019 von 18:00 bis 20:00 (CET / UTC200)

Wo

salzburg

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Vortrag und Diskussion im Rahmen der Erweiterung des Rosa Hofmann-Denkmals

mit Christine Kanzler, Ilse Korotin, Karin Nusko
Montag, 6. Mai 2019
19:00 Uhr
TriBühne Lehen

Tulpenstraße 1

5020 Salzburg

Frauen haben im Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur in Österreich eine maßgebliche Rolle gespielt. Diese Tatsache wurde, nicht zuletzt aufgrund eines einseitig auf den politischen und militärischen Widerstand verengten Widerstandsbegriffs, in der zeithistorischen Forschung wie auch in der öffentlichen Wahrnehmung lange Zeit unterschätzt. Erst eine Erweiterung des Begriffs „Widerstand“, der neben dem organisierten Widerstand der verschiedenen politischen Lager auch andere Formen von Opposition, wie religiös oder humanitär motivierte Widerstandshandlungen, individuelles Protestverhalten und schließlich auch den Versuch der Selbstbehauptung verfolgter Minderheiten und Opfer des NS-Terrors miteinschließt, ermöglichte eine umfassende Würdigung des Anteils der Frauen am Kampf gegen die nationalsozialistische Herrschaft.

Frauen waren am Widerstand der Sozialist*innen, der Kommunist*innen oder der konservativen und legitimistischen Gruppierungen ebenso beteiligt wie am Partisan*innenkampf der Kärntner Slowen*innen; als Angehörige der Konfessionen, etwa der katholischen Kirche oder Zeugen Jehovas, widersetzten sie sich den totalitären Ansprüchen des Regimes; durch Hilfeleistung und Solidarität gegenüber Verfolgten erwiesen sich Frauen unterschiedlichster sozialer und weltanschaulicher Herkunft als Gegnerinnen der Nationalsozialisten; selbst in den Gefängnissen und Konzentrationslagern setzten sie sich zur Wehr. Ohne die von Frauen geleisteten, oft unspektakulären“ Formen des Widerstands wäre der politische und bewaffnete Kampf gegen die nationalsozialistische Diktatur gar nicht möglich gewesen.

Im Vortrag werden die vielfältigen Aspekte des weiblichen Widerstands vorgestellt. Sie eröffnen Einblicke in den oft beschämenden Umgang mit dessen Protagonistinnen in der Zweiten Republik sowie dessen Rezeption durch die Nachkommen.