Mai 1945/2025 – Erinnerungen und Reflexionen*

Im Rahmen des Gedenkjahres 2025 veranstaltet das Volkskundemuseum am Paulustor in Graz zwei Nachmittage unter dem Titel „Mai 1945/2025. Erinnerungen und Reflexionen“. Am 7. Mai gibt es in Kooperation mit dem Österreichischen Bundesheer eine Exkursion zur Belgier-Kaserne und zum Schießplatz Feliferhof, dem Ort von NS-Verbrechen. Am 8. Mai teilen drei ZeitzeugInnen ihre Erinnerungen und Reflexionen mit dem Museumspublikum, darunter Antony Scholz, der mit seiner Mutter auch dem Eichmann-Prozess in Jerusalem beiwohnte.
  • Mai 1945/2025 – Erinnerungen und Reflexionen*
  • 2025-05-07T00:00:00+02:00
  • 2025-05-08T23:59:59+02:00
  • Im Rahmen des Gedenkjahres 2025 veranstaltet das Volkskundemuseum am Paulustor in Graz zwei Nachmittage unter dem Titel „Mai 1945/2025. Erinnerungen und Reflexionen“. Am 7. Mai gibt es in Kooperation mit dem Österreichischen Bundesheer eine Exkursion zur Belgier-Kaserne und zum Schießplatz Feliferhof, dem Ort von NS-Verbrechen. Am 8. Mai teilen drei ZeitzeugInnen ihre Erinnerungen und Reflexionen mit dem Museumspublikum, darunter Antony Scholz, der mit seiner Mutter auch dem Eichmann-Prozess in Jerusalem beiwohnte.
Wann

07.05.2025 bis 08.05.2025 (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Steiermark

Wo

Graz

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Im Jahr 2025 jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Am 5. Mai 1945 befreite die U. S.-Armee das KZ Mauthausen, zwei Tage später unterzeichneten Vertreter der Deutschen Wehrmacht in Reims die bedingungslose Kapitulation, die am 8. Mai in Kraft trat.

Nach Jahrzehnten des Schweigens über den Nationalsozialismus und der Wahrnehmung des 8. Mai als „Niederlage“ folgte ab den 1980er-Jahren ein verändertes Geschichtsverständnis. Die „Waldheim-Debatte“ führte zu einer aktiveren Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, auch Museen leisteten und leisten Erinnerungsarbeit. In seiner Ausstellung Welten, Wandel, Perspektiven erinnert das Volkskundemuseum an die ehemalige Gestapo-Dienststelle in der Paulustorgasse 8, wo Tausende Menschen während der NS-Zeit inhaftiert, gefoltert und deportiert wurden. Das Museum regt Besucher*innen dazu an, über ihre eigene Familiengeschichte nachzudenken, und gibt im Gedenkjahr an zwei Nachmittagen Raum für Erinnerungen und Reflexionen.

Programm

Eintritt frei!


Mittwoch, 7. Mai 2025

Exkursion zum Schießplatz Feliferhof und zur Belgier-Kaserne 
Treffpunkt: 14.00 Uhr, Volkskundemuseum am Paulustor, Bustransfer

Eine Kooperation mit dem Österreichischen Bundesheer
Wissenschaftliche Begleitung: Dr.in Nicole-Melanie Goll, Historikerin, BMLV
Beschränktes Platzangebot! Verbindliche Anmeldung unter
volkskunde@museum-joanneum.at
Bitte Ausweis mitbringen!

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Donnerstag, 8. Mai 2025, Volkskundemuseum am Paulustor

 Mai 1945/2025 – Erinnerungen und Reflexionen. ZeitzeugInnen im Gespräch


15.00 Uhr
Begrüßung: Claudia Unger und Birgit Johler, Volkskundemuseum am Paulustor

Bis 15.45 Uhr
„Die Bevölkerung war natürlich froh, dass der Krieg aus war.“
Anton Schneidhofer, geboren am 26.11.1935 in Fischbach und Militärgeneralvikar i. R.,
im Gespräch mit Claudia Unger
Herr Schneidhofer erlebte in Fischbach das Ende des Krieges und des NS-Regimes sowie die Jahre der „Besatzungszeit“.

16.00 Uhr–16.45 Uhr
„Die Russen kommen. Man hat das gehört.“
Ursula Lipsky, geboren am 21.3.1939 in Graz, im Gespräch mit Anna Graf-Steiner, Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung
Frau Lipsky verbrachte das Kriegsende als 6-Jährige in einer Jagdhütte in St. Jakob/Walde bei einer Keuschler-Familie. Sie erlebte, wie die Rote Armee im April 1945 die Gegend rund um Fischbach einnahm, und erinnert sich an die Furcht der Zivilbevölkerung, vor allem von Frauen, vor „den Russen“. 

17.00 Uhr
„Meine Schulhefte waren mit Hakenkreuzen und Davidsternen voll.“
Antony Scholz, geboren am 2. Mai 1945 in England, im Gespräch mit Birgit Johler
Herr Scholz kam mit seinen Eltern als Kind nach Graz und besuchte hier die Schule. 1961 waren er und seine Mutter in Jerusalem und wohnten dort für einige Stunden dem Prozess gegen Adolf Eichmann bei.

18.00 Uhr
Resümee und Austausch bei Erfrischungen


Bitte beachten: Die ZeitzeugInnengespräche beginnen jeweils zur vollen Stunde. Wir ersuchen, die kurzen Pausen dazwischen für evtl. Kommen und Gehen zu nutzen.

Anmeldung erbeten unter
volkskunde@museum-joanneum.at

Teilnahem für beide Veranstaltungen kostenlos

*Konzept, Organisation: Birgit Johler, Kuratorin, Volkskundemuseum am Paulustor