Ausstellung und Führung für Gruppen und Schulklassen: JUDENHASS IN DER MUSIK

Die Ausstellung zeichnet anhand ausgewählter musikalischer Themenkomplexe und Objekte das Bild einer erschreckenden Kontinuität des Judenhasses – in auffälligem Widerspruch zur marginalen Rolle der jüdischen Minderheit und des jüdischen Musiklebens in Tirol und seinen benachbarten Regionen.
  • Ausstellung und Führung für Gruppen und Schulklassen: JUDENHASS IN DER MUSIK
  • 2022-11-08T19:30:00+01:00
  • 2023-05-08T17:00:00+02:00
  • Die Ausstellung zeichnet anhand ausgewählter musikalischer Themenkomplexe und Objekte das Bild einer erschreckenden Kontinuität des Judenhasses – in auffälligem Widerspruch zur marginalen Rolle der jüdischen Minderheit und des jüdischen Musiklebens in Tirol und seinen benachbarten Regionen.
Wann

08.11.2022 19:30 bis 08.05.2023 17:00 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Tirol

Wo

Vorlesungssaal im Haus der Musik Innsbruck (5. Stock), Universitätsstraße 1, 6020 Innsbruck

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Eröffnung der Ausstellung JUDENHASS IN DER MUSIK

DIENSTAG, 8. NOVEMBER 2022 – 19:30 UHR

im Vorlesungssaal im Haus der Musik Innsbruck (5. Stock)

JUDENHASS IN DER MUSIK KONTINUITÄTEN ÜBER JAHRHUNDERTE

Eine Ausstellung im Haus der Musik Innsbruck, 2. Stock 9. November 2022 bis 8. Mai 2023
Eintritt frei

Idee, Konzept und Gestaltung:
Dr. Franz Gratl, Leiter der Musiksammlung, Tiroler Landesmuseen Dr.in Milijana Pavlović, Institut für Musikwissenschaft, Universität Innsbruck

Obwohl die jüdische Minderheit in Tirol nur einen verschwindend kleinen Prozentsatz der Gesamtbevölkerung ausmachte, war sie über Jahrhunderte bis in die Gegenwart offenem Hass und tief verwurzelten Ressentiments ausgesetzt. Dieser Hass hatte viele Gesichter und manifestierte sich in der Musik auf vielfältige Weise. Im geistlichen Spiel des Mittelalters finden wir antijüdische Stereotype ebenso wie in Gesängen, die auf die verbreiteten Ritualmordlegenden Bezug nehmen. Spottlieder begegnen bereits im Mittelalter und sind heute noch präsent. Der Antisemitismus im engeren Sinne, eine Reaktion auf die jüdischen Emanzipationsbestrebungen in der Spätaufklärung, verstärkt sich im Zuge der Nationalisierung und der Verbreitung völkischen Gedankenguts: Er kulminiert im Nationalsozialismus, der ihn zur Staatsdoktrin erhebt. Auch Tiroler Komponisten schufen und edierten aggressiv antijüdische Gesänge. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges manifestiert sich weiterhin Hass gegen Juden, wie aktuelle Diskurse (Petrenko, Levit) zeigen. Wir zeichnen in dieser Schau anhand ausgewählter Themenkomplexe und Objekte das Bild einer erschreckenden Kontinuität des Judenhasses in der Musik – in auffälligem Widerspruch zur marginalen Rolle der jüdischen Minderheit und des jüdischen Musiklebens in Tirol und seinen benachbarten Regionen.

FÜHRUNGEN für Gruppen und Schulklassen

In der Ausstellung „Judenhass in der Musik“, die noch bis 8. Mai im Haus der Musik Innsbruck zu sehen ist, wird anhand ausgewählter Themenkomplexe und Objekte das Bild einer erschreckenden Kontinuität des Judenhasses gezeichnet.

Dieser Hass manifestiert sich zum Beispiel in Spottliedern, die schon in geistlichen Spielen des Mittelalters zu finden sind, weiters in Pamphleten, in denen die angebliche „Verjudung“ des Musiklebens angeprangert wird, aber auch in der Verfolgung und Vertreibung jüdischer Musiker*innen und Musikwissenschaftler. Der vehemente Hass steht in auffälligem Widerspruch zur marginalen Rolle der jüdischen Minderheit und des jüdischen Musiklebens in Tirol und seinen benachbarten Regionen.

Die Ausstellungsmacher*innen, Milijana Pavlović vom Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck und Franz Gratl von der Musiksammlung der Tiroler Landesmuseen, führen durch die Ausstellung, in der auch das jüdische Musikleben in Tirol und den benachbarten Regionen thematisiert wird.

Führungen für Gruppen und Schulklassen Mittwoch oder Freitag am Vormittag (bevorzugt ab 9. Schulstufe, Dauer ca. 1,5 Std) nach Voranmeldung per Mail:

f.gratl@tiroler-landesmuseen.at oder Milijana.Pavlovic@uibk.ac.at

Kein Eintritt, kein Führungsbeitrag