Buchpräsentation Horst Schreiber, _erinnern.at_: „Liebesverbrechen“, Zwangsarbeit und Massenmord. NS-Täter und Opfer in Tirol, Polen und der Sowjetunion

Horst Schreiber analysiert in vier Geschichten von Opfern und Tätern die terroristische Seite des Nationalsozialismus und ihre Aufarbeitung nach 1945.
Wann

23.03.2023 von 19:00 bis 20:30 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Tirol

Wo

Maria-Theresien-Straße 18, Neues Rathaus, Plenarsaal (6. OG)

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Programm:

Musik: Kathman Duo – Folk von Nord bis Ost
Katharina Schwärzer: Geige, Stimme / Stefan Manges: Akkordeon, Stimme

Foto-Vortrag: Horst Schreiber, _erinnern.at_

Lesung: Günther Lieder, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg

Der Historiker Christian Mathies im Gespräch mit dem Autor

Eine Veranstaltung des Stadtarchivs/Stadtmuseums Innsbruck in Kooperation mit der Israelitischen Kultusgemeinde und _erinnern.at_

Der Tiroler SS-Oberscharführer Josef Schwammberger leitete drei Lager in Polen. Er war sadistischer Exzesstäter, Massenmörder und Akteur des Holocaust. 1948 gelang ihm die Flucht aus dem Entnazifizierungslager „Oradour“ in Schwaz nach Argentinien. 1990 konnte er in Stuttgart vor Gericht gestellt werden.

Franz Hausberger, Bürgermeister von Mayrhofen 1968–1986, war Mitglied der 1. SS-Infanterie-Brigade, die in der Ukraine und Belarus tausende Jüdinnen und Juden erschoss. 1984 geriet eine touristische Werbefahrt von Hausberger und dem „Mayrhofner Trio“ nach Miami Beach zum Fiasko, als seine Zugehörigkeit zur 1. SS-Infanterie-Brigade aufflog.

1940 erhängte die Gestapo in Kirchbichl zwei polnische Arbeiter der TIWAG wegen verbotener Beziehungen. Die einheimischen Frauen deportierte sie in die KZ Ravensbrück und Auschwitz. Die Abläufe in Kirchbichl waren im Gau Tirol-Vorarlberg das Modell für weitere Exekutionen wegen „Liebesverbrechen“. Daher dokumentierte die Gestapo die Morde fotografisch.

Acht russische und ukrainische Zwangsarbeiter wurden 1945 im Arbeitserziehungslager Reichenau aufgehängt. Sie hatten nach ihrer Flucht Widerstand organisiert und waren im Arzler Wald bei Imst in eine tödliche Auseinandersetzung mit Einheimischen geraten.

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