Open-Air-Ausstellung "darüber sprechen" in Hittisau

Erstmalig wird die Wanderausstellung "darüber sprechen" in einer Outdoor-Variante gezeigt. Sie präsentiert 14 Menschen und thematisiert deren Erfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus.

Mit dem DENK.MAL hat die Gemeinde Hittisau 2020 einen Platz der Erinnerung geschaffen, in dessen Zentrum das Erinnern an Menschen, die durch Kriege und systematisches Töten im Nationalsozialismus ihr Leben verloren haben, steht. Das DENK.MAL ist ein Erinnerungsort mit bewusten Bezügen zur Gegenwart.

Der Platz vor  dem DENK.MAL wird als "Platz der Begegnung" bezeichnet. Menschen sollen sich hier begegnen, miteinander ins Gespräch kommen, Fragen stellen und nach Antworten suchen. Nun wird der Platz vor dem DENK.MAL mit einer von der Gemeinde eigens angefertigten Outdoor-Variante der Wanderausstellung "darüber sprechen" bespielt.

14 Menschen sprechen in der Open-Air-Ausstellung darüber, was sie während der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erlebten. Zitate aus Erinnerungen von ZeitzeugInnen und historisches Bildmaterial führen zu kurzen Videosequenzen, die mit Smartphone oder Tablet über QR-Codes auf den Ausstellungstafeln aufgerufen werden können. Die Erinnerungen werden auf der Rückseite jeder Tafel in jeweils verschiedene Zusammenhänge gestellt: Hier sprechen Fachleute, sie erläutern oder regen an, von einer bestimmten Perspektive aus nachzudenken.

"Die Ausstellung „darüber sprechen“ greift den Gedanken von unserem neuen DENK.MAL sehr gut auf. Mit dem DENK.MAL möchten 
wir nicht ausschließlich den Schicksalen der Soldaten einen Raum geben, sondern den Schicksalen aller Opfer des Nationalsozialismus und Holocaust.
 Der Bezug zur Gegenwart in der Ausstellung, ist ein ganz wesentlicher Teil, der es ermöglicht, die Menschen zum Nachdenken anzustoßen 
und sie ermutigt, darüber zu sprechen. Da wir durch den Platz um das neue DENK.MAL nun die Möglichkeit haben, die Ausstellung 
im öffentlichen Raum, unabhängig von Öffnungszeiten zu zeigen, können wir beobachten, dass sich viele Menschen, Einheimische und auch Touristen
 wie durch „Zufall“ damit beschäftigen. Den Schritt in ein Museum oder zu einem Vortrag würden vielleicht einige dieser Menschen nicht setzen. Durch den niederschwelligen 
Zugang im öffentlichen Bereich hoffen wir viele Menschen zu erreichen. Wir sind froh, dass die Ausstellung in Hittisau ist." (Ida Bals, Gemeinde Hittisau)