Vortrag: "Als der Zweite Weltkrieg nach Vorarlberg kam – Der alliierte Bombenangriff auf Feldkirch am 1. Oktober 1943"

Der Vortrag ruft die historischen Ereignisse des 1. Oktober 1943 in Erinnerung und untersucht wie diese in den vergangenen 80 Jahren für gesellschaftspolitische Diskurse verwendet wurden. Zudem gibt er Antwort auf die Frage, wie eine zeitgemäße Erinnerung an die Toten dieses Angriffs in der Vorarlberger Öffentlichkeit möglich werden kann.
Wann

28.09.2023 von 19:00 bis 21:00 (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Vorarlberg

Wo

Pädagogische Hochschule Vorarlberg, Liechtensteinerstr. 33–35, 6807 Feldkirch-Tisis

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Vor 80 Jahren, am 1. Oktober 1943, warfen US-amerikanische Bomber mittags gegen halb eins innert zwei Minuten 18.000 Kilo schwere Bomben über Tisis und Tosters ab. Sie zerstörten u.a. ein Reservelazarett und die Bildungsanstalt für Lehrerinnen und Lehrer. Dieser Angriff forderte über 200 Tote und zumindest 100 Verletzte. Bis zu 150 Gebäude waren betroffen. Der Sachschaden betrug um die 2 Millionen Reichsmark.

Wenige Tage später begann eine Erinnerungspolitik um den Bombenabwurf, der im Dienst des NS-Regimes stand. Auch die Erinnerungsdiskurse nach der Befreiung von der NS-Diktatur im Mai 1945 zeigen Instrumentalisierungen historischer Ereignisse auf, welche Rückschlüsse auf die politischen Narrative der zeitgenössischen Gesellschaft ermöglichen. Noch 2022 etwa wurde der Carina-Luftschutzstollen aus der Ära des Zweiten Weltkrieges in einem Fernsehbeitrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erinnerungspolitisch genutzt.

Anmeldungen werden über die Website der Rheticus-Gesellschaft erbeten.

Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Weber ist Gastprofessor an der FH Vorarlberg, habilitierter Zeithistoriker an der Universität Innsbruck und Lehrbeauftragter an den Universitäten Bern (CH), Durham (UK), Salzburg sowie an den Pädagogischen Hochschulen in Tirol und in Vorarlberg und an der dortigen Verwaltungsakademie.