Eröffnung des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen: ARCUS - Schatten eines Regenbogens

Nach einem umfassenden Community-Beteiligungsprozess lobte die Stadt Wien 2021 einen offenen Wettbewerb für ein „Denkmal für Männer und Frauen, die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit wurden“, aus, den Sarah Ortmeyer und Karl Kolbitz 2022 gewannen. Das von ihnen entworfene Denkmal „ARCUS – Schatten eines Regenbogens“ im Wiener Resselpark wird am 5. Juni 2023 eröffnet.
What NS-Verfolgung Homosexueller
Wann

05.06.2023 ab 17:00 Uhr (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Wien

Wo

1040 Wien, Resselpark (Erreichbarkeit: U1 / U4 Karlsplatz)

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Die Skulptur formt den imaginären Schatten eines Regenbogens auf einem schwaneneiförmigen Grund. In der Natur ist der Regenbogen eine komplexe Erscheinung - kraftvoll und fragil zugleich. Er erscheint nur, wenn ganz bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Der 6-farbige Regenbogen ist heute international als Symbol der queeren Bewegung bekannt. Die Farben sind in unterschiedlich schattierte Grautöne abgewandelt und formen ein mehrdeutiges Bild, das Trauer und Hoffnung vereint.

Homosexualität unter erwachsenen Personen war in Österreich von 1852 bis 1971 strafbar. Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 erhöhte sich die Anzahl der als Homosexuelle verfolgten Männer und Frauen. Die Strafmaße stiegen deutlich. Die nationalsozialistischen Behörden kriminalisierten die Beschuldigten. Sie kamen ins Gefängnis, in die Nervenklinik, den Operationssaal oder in Konzentrationslager. Allein aus Wien wurden mehr als 100 Männer in Konzentrationslager deportiert, weniger als 1 Drittel der Verfolgten überlebte. Nach der Befreiung Österreichs wurde niemand von ihnen als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt.

Gesellschaftliche Gleichberechtigung und Akzeptanz sind auch heute noch keine Selbstverständlichkeit. Das Denkmal soll das Gedenken an die als Homosexuelle diskriminierten, verfolgten und ermordeten Menschen lebendig halten. „Die Skulptur steht für eine solidarische Erinnerung – jetzt und in der Zukunft“, so Sarah Ortmeyer und Karl Kolbitz.

Am 5. Juni wird das Denkmal im Wiener Resselpark feierlich eröffnet.

Es sprechen:

  • Martina Taig, Geschäftsführerin KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien
  • Wolfgang Wilhelm, Leiter der WASt - Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten
  • Hannes Sulzenbacher, Co-Leitung Zentrum QWIEN - Zentrum für queere Geschichte & Juryvorsitzender
  • Hannah M. Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Lea Halbwidl, Bezirksvorsteherin 4. Wiener Gemeindebezirk
  • Thomas Weber, Gemeinderat und Abgeordneter zum Wiener Landtag
  • Veronica Kaup-Hasler, Amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft

Musikalische Begleitung: Virginia Ernst

Veranstalter: Die Veranstaltung ist eine Kooperation der KÖR - Kunst im öffentlichen Raum Wien und der WASt - Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten, gefördert durch den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.

Weitere Infos zum Wettbewerb: Link

Buchpräsentation "Homosexualität und Nationalsozialismus in Wien"

Nach der Eröffnung des Denkmals lädt QWIEN zur Veröffentlichung der neuen Publikation "Homosexualität und Nationalsozialismus in Wien" von Andreas Brunner und Hannes Sulzenbacher (Hrsg.) ein. Die Präsentation findet  um 19:30 im Palais Epstein statt (keine Anmeldung erforderlich).

Kategorisierung

Stichworte
NS-Verfolgung Homosexueller