Zentrales Seminar 2024: Der Genozid an den Roma und Sinti während des Nationalsozialismus

Vom 14. bis zum 16. November 2024 findet das diesjährige Zentrale Seminar des OeAD-Programms ERINNERN:AT in Stadtschlaining im Burgenland statt. Entsprechend des Jahresschwerpunkts von ERINNERN:AT behandelt die dreitägige LehrerInnenfortbildung heuer den Genozid an den Roma und Sinti während des Nationalsozialismus. Veranstaltet wird das Seminar von ERINNERN:AT gemeinsam mit dem Verein Roma Service Burgenland und in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Burgenland.
What Roma/Sinti
Wann

14.11.2024 bis 16.11.2024 (Europe/Vienna / UTC100)

Wo

Burghotel Schlaining, Stadtschlaining, Burgenland

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Rund 500.000 europäische Roma, Romnja und Sinti, Sintizze wurden zwischen 1938 und 1945 Opfer einer rassistischen Verfolgungspolitik deutscher Nationalsozialisten und ihrer Verbündeten. Roma und Sinti wurden diffamiert und ausgegrenzt, zur Arbeit auf Bauernhöfen, Baustellen und in der Industrie gezwungen, sie starben in Zwangsarbeits- und Konzentrationslagern und wurden in Vernichtungslagern getötet.

Im Burgenland lebten 1938 in zahlreichen Siedlungen etwa 8.000 der 11.000 österreichischen Roma und Sinti – zumeist in bedrückender Armut, behördlich schikaniert und ausgegrenzt. Die NS-Verfolgung überlebten nur wenige hundert, die nach 1945 unter großen Schwierigkeiten ihre Gemeinschaften wieder aufzubauen versuchten. Die Überlebenden wurden jahrzehntelang nicht als NS-Opfer anerkannt und erhielten nur geringe oder überhaupt keine Entschädigungszahlungen für ihren verlorenen Besitz.

Der Genozid an den Roma und Sinti, auf Romanes „Porajmos“ genannt, ist im öffentlichen Bewusstsein, in der historischen Forschung wie auch in der schulischen Vermittlung immer noch wenig präsent. Ebenso wenig werden historische Kontinuitäten benannt – der antiziganistische NS-Terror konnte an die jahrzehntelange Ausgrenzung schon vor dem 20. Jahrhundert in Österreich anknüpfen und sah eine Fortsetzung auch nach 1945. Das Europäische Parlament erklärte 2015 den 2. August zum Europäischen Gedenktag für den Völkermord an den Roma und Sinti. 2023 wurde dieser einstimmig vom Nationalrat bestätigt und am 2. August 2023 das erste Mal auch in Österreich offiziell bedacht.

Eingebettet in den Jahresschwerpunkt von ERINNERN:AT 2024 zur Verfolgung und Ermordung von Roma und Sinti während des Nationalsozialismus wird im Rahmen des Zentralen Seminars der aktuelle Forschungsstand vorgestellt und diskutiert. Es werden Ansätze zur Vermittlung des Themas im Unterricht präsentiert, außerdem stellen österreichische und internationale Bildungsträger und Kooperationspartner Lernmaterialien und best-practice-Beispiele in Workshops und Exkursionen vor. Präsentiert wird die überarbeitete Lernwebsite www.romasintigenocide.eu, die von ERINNERN:AT in Kooperation mit europäischen Partnerinstitutionen und der IHRA entwickelt wurde und mittlerweile in 12 Sprachen verfügbar ist.

Anmeldung

Die Anmeldung für das Seminar wird im Juni 2024 freigeschaltet. Hierzu finden Sie ab Juni an dieser Stelle ein entsprechendes Online-Formular. 

Programm 

Das detaillierte Programm folgt. 

Übersicht zum Jahresthema 2024