Podiumsveranstaltung im Schulzentrum Mössingerstraße: Geschichte verpflichtet: 80 Jahre Kriegsende – Lernen für den Frieden
Im Zentrum standen die Erzählungen der Zeitzeugin Dr. Katja Sturm-Schnabl. Sie berichtete eindringlich von Verfolgung, Verlust und dem schwierigen Neubeginn nach 1945. Ihre Worte machten fassbar, wie rasch demokratische Errungenschaften unter Druck geraten können – nicht nur in der Geschichte, sondern jederzeit. Daran anschließend lieferte Univ.-Prof. Dr. Werner Drobesch (Universität Klagenfurt) den wissenschaftlichen Input: Er ordnete regionale und überregionale Entwicklungen ein, zeigte Brüche und Kontinuitäten und erläuterte, warum historisches Lernen immer auch Gegenwartsdeutung ist.
Manfred Morokutti, BA MA, Vorsitzender des Mauthausen Komitees, betonte die Bedeutung von Erinnern und Gedenken als aktive Bürgerpflicht. Auf die Frage „Können wir aus der Geschichte lernen?“ hob das Podium hervor, dass Lernen dort gelingt, wo Mechanismen von Ausgrenzung, das Schweigen der Mehrheit und die Normalisierung von Unrecht erkannt und unterbrochen werden. Zur Frage nach aktuellen Tendenzen zur Wiederholung wurden Polarisierung, Nationalismus und Desinformation benannt.
Begleitend zur Diskussion vertieften die Klassen das Thema mit drei Exkursionen – dem Besuch des Peršmanhofs, einem Stolperstein-Spaziergang sowie dem Besuch der Sonderausstellung Hinschaun! Poglejmo. im Kärnten Museum. So wurde aus Erinnerung konkretes Handeln: informiert widersprechen, Zivilcourage zeigen und Verantwortung übernehmen — damit Frieden von morgen mehr ist als ein Wunsch.
Zuordnung
- Kategorien
- Schulprojekt
- Themen
- 80 Jahre Befreiung
- Medium
- ZeitzeugInnen-Interview
- Region/Bundesland
- Kärnten
- Schulstufe
- Sekundarstufe II (14-19 Jahre)
