Ulrichsbergfeier 2012

Hier ein Text des AK gegen den Kärntner Konsens zur Ulrichsbergfeier 2012: SS-Männer, Lügen und (k)ein Skandal

Ulrichsbergfeier 2012
SS-Männer, Lügen und (k)ein Skandal


Die Ulrichsberggemeinschaft bewies mit ihrer Feier 2012 wieder einmal deutlich, welcher Geist auf diesem kärntner Berg weht. Wurde im Vorfeld nach medialer Kritik von den Veranstaltern noch behauptet, den SS-Mann Herbert Belschan von Mildenburg nicht als Festredner auftreten zu lassen, war am Sonntag alles anders. UBG-Obmann Hermann Kandussi hatte ja schon im Vorfeld sein Unverständnis geäußert und (sich) in aller Öffentlichkeit gefragt “Was soll denn Schlechtes an der SS sein?” – bei der Ulrichsbergfeier verlautbarte er nun, dass es sich bei der Absage bloß um eine Finte gehandelt habe um die Medien zu beruhigen, die “von da an still” gewesen seien.


Derartige Positionierungen zur SS verwundern kaum – neben Jörg Haider stellte auch der Altpräsident der UBG, Rudolf Gallob, 2005 klar, was von der SS zu halten sei: “Die ehemaligen Teilnehmer der Waffen-SS sind Soldaten und sie sind am Ulrichsberg gerne willkommen.” Das steht im Widerspruch zu den Nürnberger Urteilen, in denen die SS in ihrer Gesamtheit als verbrecherisch  Organisation benannt wurde.


Neben Mildenburg, der als “einer der letzten lebenden der Tatsoldaten der Erlebnisgeneration” sprach, traten auch andere einschlägig Bekannte auf: Etwa Hans Sucher, der bereits 2005 mit einem “Nazi-Museum” (Selbstdefinition) für Aufregung gesorgt hatte. Auch Walter Graf vom Verein “Gedenkgemeinschaft Major Walter Nowotny”, die sich um das ehemalige Ehrengrab des Nazi-”Fliegerheldens” annimmt und die, nicht zuletzt bei Neonazis beliebten, Gedenkveranstaltungen am Wiener Zentralfriedhof mitorganisiert, hatte bei der Ulrichsbergfeier einen Auftritt. Dass diese Veranstaltung auch noch aus öffentlichen Mitteln in Form von Geld- und Sachmitteln des Landes Kärnten/Koroska und der Stadt Klagenfurt/Celovec gefördert wird, passt zwar ins Bild der kärntner Zustände, bleibt jedoch dennoch ein Skandal.
Die UBG bedankte sich bei der Stadt und ließ auch den FPK-Stadtrat  Wolfgang Germ am Berg reden: Dieser ist als Stadtrat zuständig für Stadtgärten und Personal, also genau jene Arbeitsbereiche, aus denen die UBG massive Unterstützung erhält (Berufsfeuerwehr, Planierung der Zufahrswege, usw.).


Wie es mit dem Schutz jener aussieht, die das rechte Treiben nicht
 hinnehmen wollen, musste eine Gruppe von Antifaschist_innen am Samstag in Krumpendorf/Kriva vrba feststellen. Nachdem sich die zunächst nur mit geringen Kräften vor Ort befindliche Exekutive weder Willens noch in der Lage zeigte, die angemeldete Demonstration vor den immer drohender auftretenden Neonazis, die sich zur Feier der Ulrichsberggemeinschaft eingefunden hatten, zu schützen, musste die Kundgebung verfrüht abgebrochen werden um die körperliche Unversehrtheit der Teilnehmer_innen zu garantieren. Alt- und Neonazis  feierten also ungestört – und augenscheinlich mit Billigung der Behörden – ihre menschenfeindliche Ideologie.


AK gegen den kärntner Konsens