Horst Schreiber: Das Unternehmen Swarovski im Nationalsozialismus
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- Horst Schreiber: Das Unternehmen Swarovski im Nationalsozialismus
- 2025-07-08T18:30:00+02:00
- 2025-07-08T19:00:00+02:00
- Buchpräsentation mit Musik zur Frage der politischen Verantwortung von Unternehmern
08.07.2025 von 18:30 bis 19:00 (Europe/Vienna / UTC200)
Tirol
Museum Wattens, Innsbrucker Straße 2, 6112 Wattens
Musik: Kathman Duo – Folk von Nord bis Ost: Katharina Schwärzer: Geige, Stimme / Stefan Manges: Akkordeon, BackgroundStimme
Eine Veranstaltung des Renner Instituts Tirol und der Freiheitskämpfer:innen Tirol
Das Unternehmen Swarovski förderte politische Organisationen, die einen Führerstaat zum Ziel hatten. Alfred Swarovski war Leiter der Gauwirtschaftskammer Tirol-Vorarlberg, Daniel Swarovski „Ehrenillegaler“ der NSDAP, Friedrich Swarovski jun. ein Denunziant. Wilhelm, Manfred, Friedrich und Sohn sowie Daniel jun. traten bereits 1932/33 der Partei bei.
Das Unternehmen überprüfte seine Belegschaft politisch ganz genau und führte in ihrer Personalkartei Buch, wer wann NSDAP-Mitglied wurde und in welcher Funktion.
Das Militär finanzierte den Umbau der Firma zu einem profitablen Rüstungsbetrieb. Ihr Gesamtumsatz verdoppelte sich 1944 im Vergleich zu 1937. In der unmittelbaren Nachkriegszeit konnte das Unternehmen Schleifmittel, Optik und Rückstrahler in neue Betriebe auslagern: Die Swarovski-Gruppe entstand.
Nach 1945 vertraten die Firmeninhaber die Ansicht, dass es für einen Unternehmer Pflicht war, im Interesse des Betriebs Mitglied der NSDAP zu sein und sich allen Machtverhältnissen anzupassen. Die Entnazifizierung der Familie Swarovski ist ein repräsentatives Beispiel für den nachsichtigen Umgang mit ehemaligen Nationalsozialisten aus der Wirtschaftselite, die über einflussreiche Netzwerke verfügten und für den Wiederaufbau unentbehrlich waren.