33. Jüdisches Filmfestival Wien: Shalom Oida!

Im Zentrum des Jüdischen Filmfestivals stehen in diesem Jahr die Auswirkungen des weltweit zu nehmenden Antisemitismus und des Kriegs im Nahen Osten, 80 Jahre Kriegsende und Befreiung und auch die Diversität des Judentums. Im Metro KinoKulturhaus wird zudem das Dokudrama „Die Unsichtbaren“ im Rahmen von Schulvorstellungen gezeigt, für die es Vor- und Nachbereitungsangebote sowie Materialien gibt.
  • 33. Jüdisches Filmfestival Wien: Shalom Oida!
  • 2025-03-11T08:00:00+01:00
  • 2025-03-25T18:00:00+01:00
  • Im Zentrum des Jüdischen Filmfestivals stehen in diesem Jahr die Auswirkungen des weltweit zu nehmenden Antisemitismus und des Kriegs im Nahen Osten, 80 Jahre Kriegsende und Befreiung und auch die Diversität des Judentums. Im Metro KinoKulturhaus wird zudem das Dokudrama „Die Unsichtbaren“ im Rahmen von Schulvorstellungen gezeigt, für die es Vor- und Nachbereitungsangebote sowie Materialien gibt.
What Film
Wann

11.03.2025 08:00 bis 25.03.2025 18:00 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Wien

Wo

METRO KinoKulturhaus, Johannesgasse 4, 1010 Wien und andere Kinos in Wien (bitte dem Programm entnehmen)

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An die 50 aktuelle Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme werden heuer beim 33ten JFW präsentiert; die meisten sind österreichische oder europäische Erstaufführungen. Im Zentrum stehen diesmal die, von ultraorthodox bis säkular reichende Diversität des Judentums, aber auch die Auswirkungen des weltweit zu nehmenden Antisemitismus und des Kriegs im Nahen Osten.
Stark vertreten sind Filmemacherinnen; rund zwanzig Produktionen stammen von Frauen, die sich in ihren Arbeiten zum Teil dezidiert weiblichen Lebensentwürfen widmen.


Aus Israel kommt etwa die Hälfte der gezeigten Produktionen. Sie befassen sich zum einen mit den spezifischen politischen und sozialen Gegebenheiten des Landes, widmen sich aber ebenso globalen Themen wie Flucht und Emigration, Außenseitertum, Auswirkungen von Krieg und konstanter Bedrohung auf den Alltag, Friedensaktivitäten, der Macht religiös-fundamentalistischer Gemeinschaften und nicht zuletzt den unterschiedlichsten Arten von Beziehungen und Familienauch im LGBTIQA+ – Bereich. 
Zudem sind anspruchsvolle Komödien und Filme, die herausfordernde Themen mit hintergründigem Humor verbinden, Fixpunkte im Programm. Die Shoah wird in mehreren Produktionen thematisiert, ebenso der weltweite Rechtsruck.

An 80 Jahre seit der Befreiung der KZs erinnern Filme wie „Saving the Children“ über die wenig bekannte, durch couragierte Bürger der Stadt Le Chambon durchgeführte Rettungsaktion oder „The Story of Annette Zelman“, eine wahre Geschichte über eine junge Frau die vom Vater ihres Freundes denunziert wird und „The Property“. Nach dem Tod ihres Sohnes hat Regina beschlossen, sie wird von ihrer Enkelin Mika begleitet, endlich das in Warschau stehende Haus zurückzufordern, das ihrer Familie von den Nazis geraubt worden war. Als Mika erfährt, dass die Großmutter ihr einiges über die Familie verschwiegen hat, verkomplizieren sich die Dinge.
 
Schulvorstellungen: „Die Unsichtbaren“
19. März, 24. März, 1. April, 24. April, 25. April 2025

10 Uhr, Metro KinoKulturHaus

Bitte entnehmen Sie weitere Informationen zu den Vorstellungen sowie Links zu Materialien der beigefügten Datei!

1943 erklärte Goebbels die Reichshauptstadt Berlin als „judenrein“; 35 000 in Berlin lebenden jüdischen Deutschen waren deportiert worden, 7 000 gelang es, unterzutauchen. Vier von ihnen erzählen vor der Kamera ihre persönliche Geschichte, ergänzt durch spannungsreiche Spielfilmszenen. Sie zeigen, wie die Verfolgten von Ort zu Ort „flitzten", um sich vor der Gestapo zu verstecken, stets in der Angst, entdeckt oder denunziert und deportiert zu werden. Unterstützt wurden diese Juden und Jüdinnen von Helfenden, die Widerstand leisteten und ihr eigenes Leben riskierten, indem sie etwa für Unterkünfte, Transporte oder Essen sorgten. Ein berührender wie auch lehrreicher Film - und ein besonderer Glücksfall für didaktisch-pädagogische Belange.Die naive, jüdische Amerikanerin Tanya Gersh, die in einer Kleinstadt in Montana als Immobilien-Maklerin arbeitet, musste am eigenen Leib erfahren, was Rechtsradikalismus bedeutet. Dass sie durch eine mediale Falschmeldung beschuldigt wurde gegen die Mutter eines Neonazis in ihrer Nachbarschaft vorgegangen zu sein, führte zu einem zweieinhalbjährigen öffentlichen antisemitischen Terror gegen sie durch „Proud Boys“ und andere rechtsextreme, deklarierte Unterstützer von Donald Trump. 
Der Dokumentarfilm „Troll Storm“ beschreibt nicht nur diese erschreckenden Ereignisse, sondern macht auch deutlich, worauf Trumps Erfolg unter anderem beruht. 

Mit „Running on Sand“ gelingt es Regisseur Adar Shafran, Migration und Rassismus mit Situationskomik zu verbinden, ohne die thematische Ernsthaftigkeit zu verlieren. Ein Flüchtling aus Eritrea wird knapp vor seiner Abschiebung irrtümlich für einen Starfußballer gehalten und spielt das Spiel mit – ohne die geringste Ahnung von Fußball zu haben. „The Vanishing Soldier“ handelt hingegen von einem 18jährigen Israeli, der, statt weiter in Gaza zu kämpfen, heimlich zu seiner Freundin in Tel Aviv fährt, was landesweit für Aufsehen sorgt, weil man ihn für gekidnappt hält. In „Bliss“ verkörpern Sasson Gabai und Assi Levy ein älteres Ehepaar, das sich trotz aller Problemchen ihre Liebe und ihren Humor erhalten hat.
In der ungarischen Komödie, „All About the Levkoviches“, dem Eröffnungsfilm des JFW 25, trifft der orthodox gewordene Sohn nach Jahren der Entfremdung erstmals wieder seinen säkular lebenden Vater. Bei der hindernisreichen gegenseitigen Annäherung spielen der kleine Enkel und Selbstbaumöbel eine wesentliche Rolle.

Der französische Soziologe Michel Wieviorka wird bei der Festivaleröffnung zum Thema „Bekämpfung des Antisemitismus bei jungen Lehrenden und Lernenden“ sprechen.

Ergänzt wird das Filmprogramm durch Podiumsgespräche zu den Themen „Vielfalt im Judentum“ und „Jüdisch leben in Wien“, einem Publikumsgespräch zur Situation in Gaza, Gesprächen mit Filmemacher:innen.

 Info und Tickets über: office@jfw.at und www.jfw.at