Finkelstein Lecture: Der Film „Die Ermittlung“ mit anschließendem Gespräch
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- Finkelstein Lecture: Der Film „Die Ermittlung“ mit anschließendem Gespräch
- 2025-05-05T17:00:00+02:00
- 2025-05-05T23:59:59+02:00
- Anlässlich des Gedenktags gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus lädt die Finkelstein Lecture am 5. Mai zur Vorführung des Films „Die Ermittlung“ mit anschließendem Gespräch nach Wien ein. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Hans und Berthold Finkelstein Stiftung gGmbH, dem World Jewish Congress, der Israelitische Kultusgemeinde Wien /IKG Kultur, dem OeAD-Programm ERINNERN:AT und der Organisation „Die Ermittlung Gesellschaft für Erinnerungs- und Bildungsarbeit gUG“.
05.05.2025 ab 17:00 Uhr (Europe/Vienna / UTC200)
International, Wien, Österreich
Cine Center Wien, Fleischmarkt 6, 1010 Wien
2025 – jähren sich viele Befreiungen der Konzentrations- und Vernichtungslager sowie das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal. Es ist ein Jahr des Erinnerns und gleichzeitig auch ein Moment zu schauen, welche Geschichten erzählt wurden und was auch bis heute wenig bekannt ist.
Am 5. Mai, den offiziellen Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Österreich, richtet die Veranstaltungen den Blick auf die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen und deren künstlerische Rezeption mit dem Fokus auf den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess und das Theaterstück bzw. den Film „Die Ermittlung“. Nach der Vorführung des Ensemblefilms werden ausgewählte Ausschnitte gezeigt und von Andrea Löw, Wissenschaftliche Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, eingeordnet. Im Anschluss folgt ein Gespräch zum Film mit dem Regisseur RP Kahl.
Der Film „Die Ermittlung“
„Die Ermittlung“ basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Peter Weiss aus dem Jahr 1964, welches sich mit dem Auschwitz-Prozess (1963-1965) in Frankfurt befasst. Unter der Regie von RP Kahl haben 60 Schauspieler*innen das Stück für die Kinoleinwand umgesetzt. Film und Theaterstück untersuchen, wie die Vernichtung in Auschwitz organisiert war und welche Verantwortung die Angeklagten trugen. Weiss thematisiert zudem die Rolle der Industrie, unter anderem der I.G. Farben, dem damals größten Chemiekonzern der Welt. Die damalige Konzern-Führung empfand das Stück als einen Angriff auf ihr Handeln und den Kapitalismus. Dabei ist der Kontext der Erstaufführung von hoher Bedeutung. In den 1960er Jahren waren in vielen Unternehmen die NS-Täter noch oder wieder in führenden Positionen. Umso wichtiger ist es heute moralische Verantwortung für die Verbrechen der Unternehmen wie der I.G. Farben während des Nationalsozialismus zu übernehmen. Weitere Informationen und den Trailer zum Film finden Sie hier.
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Über die Hans und Berthold Finkelstein Stiftung
Die Finkelstein Stiftung schärft die Erinnerungskultur im Unternehmen Bayer und unterstützt Forschungs- und Erinnerungsprojekte zur NS-Zeit – insbesondere zum Thema NS-Zwangsarbeit und der I.G. Farben. Sie entwickelt zudem Programme für demokratisches Handeln und treibt dialogorientierte Bildungsprojekte voran, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Hass und Totalitarismus zu stärken. Der Hans und Berthold Finkelstein Stiftung ist es ein wichtiges Anliegen den Film „Die Ermittlung“ aktiv zu unterstützen. Sie förderte bereits mehrere Vorführungen gemeinsam mit Bayer-Standorten in Wuppertal, Berlin, Leverkusen und Basel veranstaltet sowie das Bildungsmaterial und die Webseite zum Film.
„Die Auschwitzprozesse zeigten früh die enge Verbindung der deutschen Wirtschaft mit dem NS-Regime. Auch wenn die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit auf juristischer Ebene früh begann, hatte sie lange keinen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung. Mit der Unterstützung des Films ‚Die Ermittlung‘ wollen wir dies sichtbarer machen und dabei vor allem den Blick auf die Angeklagten richten, die keine Reue zeigten und mit geringen Strafen davonkamen“ - Matthias Berninger über den Film „Die Ermittlung.