Gedenkdienst - nun auch für Frauen: erste Auswahl 21.-23. 12. 2007

Der Verein Gedenkdienst hat einen nach den Geschwistern Kurt und Ilse Mezei benannten Fonds eingerichtet, mit dessen Hilfe weibliche Freiwillige entsendet werden können. Meldungen bis 15. Dezember beim Verein Gedenkdienst!

Der Verein Gedenkdienst unternimmt einen neuerlichen Anlauf, endlich auch für den Gedenkdienst von Frauen eine Finanzierung seitens der Republik durchzusetzen – zumal die Mehrheit der InteressentInnen die sich beim Verein melden, derzeit aufgrund ihres Geschlechts abgewiesen werden muss. Zwischenzeitlich hat der Verein einen nach den Geschwistern Kurt und Ilse Mezei benannten Fonds eingerichtet und Parteien, Verbände und Privatpersonen gebeten, Mittel zur Verfügung zu stellen, um Frauen die Leistung eines Gedenkdienstes zu ermöglichen. Die Unterstützung übertraf bereits bisher die Erwartungen bei weitem, sodass bereits im nächsten Jahr mehreren Frauen ihr Dienst finanziert werden kann. Für Interessierte heißt es jetzt schnell sein: Wer 2008 sein/ihr Voluntariat beginnen möchte, muss sich nämlich bis spätestens 15. Dezember 2007 beim Verein Gedenkdienst melden - mehr dazu auf der Website des Vereins Gedenkdienst - link

 

Überblick über Gedenkdienst-Stellen - download

 

Die Geschwister Mezei

(von der Website des Vereins Gedenkdienst)

Die Zwillinge Kurt und Ilse Mezei, 1924 geboren, konnten als jüdische Verfolgte bis 1945 gemeinsam mit ihrer Mutter Margarete in Wien überleben, während ihr Vater 1944 in Auschwitz ermordet worden war. Ilse Mezei wurde im März 1945 im Keller der Kultusgemeinde durch einen Bombentreffer getötet. Ihren Bruder Kurt holte die SS wenige Stunden vor dem Eintreffen der Roten Armee am 12. April 1945 aus dem Keller des Hauses Förstergasse 7 und erschoss ihn. Die einzige Überlebende der Familie, Margarete Mezei, starb 1993 in Wien. Die Tagebuchaufzeichnungen Kurt Mezeis, die heute im Archiv des Jüdischen Museums Wien aufbewahrt werden, sind ein erschütternder Bericht über die NS-Ära in Österreich - link