78 Jahre Auschwitz-Dekret: Völkermord an den Roma und Sinti

Das Auschwitz-Dekret von Heinrich Himmlers leitete die letzte Phase zur Ermordung der Roma und Sinti während des Holocaust ein.

Im Dezember 1942, vor 78 Jahren, trat die Vernichtung der Roma und Sinti in ihre letzte Phase ein: Das Auschwitz-Dekret Heinrich Himmlers vom 16. Dezember 1942 verfügte die Deportation aller noch im Deutschen Reich lebenden „Zigeuner“ nach Auschwitz-Birkenau. Dieser Befehl markiert die letzte Phase eines Plans zur Vernichtung der „Zigeuner“. Die Massendeportationen deutscher, österreichischer und tschechischer Roma und Sinti nach Auschwitz-Birkenau begannen im April 1943. Mehr als 20.000 Roma und Sinti wurden in 32 Holzbaracken im „Zigeunerfamilienlager“ in Auschwitz zusammengepfercht. Bis zum Juni 1944 waren 70 Prozent von ihnen bereits gestorben. Während die noch Arbeitsfähigen in andere Konzentrationslager überstellt wurden, wurden die zurückgeblieben 2.879 Gefangenen in der Nacht des 2. August 1944 vergast.

 

Rund 500.000 Roma und Sinti wurden während des Holocaust ermordet als Opfer einer rassistischen Verfolgungspolitik deutscher Nazis und ihrer faschistischen Verbündeten. Doch dieser Völkermord ist heute weitgehend unbekannt. Roma und Sinti wurden in Vernichtungslagern getötet und fielen in Zwangsarbeits- und Konzentrationslagern Hunger und Krankheiten zum Opfer. Viele wurden deportiert und als Zwangsarbeiter ausgebeutet, auf Bauernhöfen, auf Baustellen und in der Industrie. Die Überlebenden wurden jahrzehntelang nicht als Opfer nationalsozialistischer Verfolgung anerkannt und erhielten nur geringe oder überhaupt keine Entschädigungszahlungen für ihren verlorenen Besitz.

 

Unsere Lernwebsite romasintigenocide.eu informiert in elf Sprachen über den Völkermord an den Roma und Sinti und bietet Arbeitsmaterialien für den Unterricht: - Link

 

Links

Pädagogisches Arbeitsblatt zu Auschwitz auf romasintigenocide.eu: - Link

romasintigenocide.eu