“Dann bin ich ja ein Mörder”. Ein Dokumentarfilm von Walter Manoschek. Im Februar 2015 ist dazu ein Buch erschienen.

Walter Manoschek interviewt den ehemaligen SS-Unterscharführer Adolf Storms, der im burgenländischen Deutsch Schützen vermutlich an der Erschießung von etwa 60 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter beteiligt war.

Am 29. März 1945 werden im burgenländischen Deutsch Schützen von drei SS-Männern etwa 60 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter erschossen. Einer der mutmaßlichen Mörder ist SS-Unterscharführer Adolf Storms, der für diese Tat niemals zur Rechenschaft gezogen wurde. 63 Jahre nach der Tat gelingt es Walter Manoschek ihn zu interviewen. In den Gesprächen mit Storms, mit tatbeteiligten HJ-Führern und Juden, die das Massaker überlebten, wird das Verbrechen rekonstruiert und Fragen nach dem Vergessen, dem Verdrängen und der  Verantwortung gestellt.

 

Der Film „Dann bin ich ja ein Mörder“ (Länge 68 min) wurde bei der Viennale 2012  uraufgeführt und mit dem Anerkennungspreis der Stadt Wien ausgezeichnet.

Weitere Informationen auf der Homepage von Walter Manoschek: - link

Bestellung: per mail bei walter.manoschek@univie.ac.at

Unkostenbeitrag: € 15,-

Filmbesprechung Christine Czuma (August 2013): - download

Prof. Manoschek ist gerne bereit,  in Schulen/ bei Seminaren den Film vorzustellen und über ihn zu sprechen!

Buch neu im Wallsteinverlag (Februar 2015): - link

»Dann bin ich ja ein Mörder!«Adolf Storms und das Massaker an Juden in Deutsch Schützen

Presseinformation:

Es war nicht schwer, Adolf Storms im Sommer 2008 zu finden. Der Name des ehemaligen SS-Unterscharführers stand im deutschen Telefonbuch.

Am 29. März 1945 erschossen drei Angehörige der Waffen-SS-Division »Wiking« mindestens 57 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter im burgenländischen Deutsch Schützen. Einer der mutmaßlichen Täter hieß Adolf Storms. 63 Jahre nach dem Massenmord gelang es Walter Manoschek, mit Storms und zwei weiteren beteiligten HJ-Führern zu sprechen. Er interviewte Storms insgesamt 15 Stunden vor laufender Kamera, bereits zuvor verständigte er die Staatsanwaltschaft. Adolf Storms wurde im Herbst 2009 in Dortmund wegen Mordes und Beihilfe zum Mord angeklagt. Er verstarb kurz vor Prozessbeginn im Juni 2010.
Die Gespräche mit Adolf Storms, den beiden HJ-Führern und drei Juden, die das Massaker überlebt haben, bilden das Grundgerüst des Buches. Der multiperspektivische Ansatz ermöglicht eine dichte Beschreibung der Vorgänge. Manoschek rekonstruiert das Mordgeschehen in Deutsch Schützen und beschäftigt sich mit dem justiziellen Umgang Österreichs mit NS-Tätern. Der beigelegte Dokumentarfilm von 2012 »Dann bin ich ja ein Mörder« lässt Täter ebenso zu Wort kommen wie Überlebende des Massakers von Deutsch Schützen.

Mit beigelegter DVD des Dokumentarfilms »Dann bin ich ja ein Mörder«.

€ 24,90 (D) | € 25,60 (A) | SFr 34,60
lieferbar, 219 S., geb., Schutzumschlag, mit beigelegter DVD, 14,0 x 22,2. ISBN: 978-3-8353-1650-8 (2015)