Simon Wiesenthal Conference: Kriegsendverbrechen. Der Rückzug der Wehrmacht und die letzte Phase des Zweiten Weltkriegs

Das Wiener Wiesenthal Institut und das Heeresgeschichtliche Museum laden gemeinsam mit der Universität Wien und der Universität Klagenfurt zur diesjährigen Simon Wiesenthal Conference vom 9. bis zum 11. April nach Wien.
What Fachtagung
Wann

09.04.2025 10:00 bis 11.04.2025 13:00 (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Wien, International, Österreich

Wo

Heeresgeschichtliches Museum, 1030 Wien, Arsenal 1

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Der Zweite Weltkrieg war nicht nur durch NS-Massenverbrechen wie den Holocaust gekennzeichnet. Mit dem Rückzug der deutschen Wehrmacht aus den besetzten Gebieten ab Anfang 1943 entwickelten sich auch neue Konstellationen der Gewalt. Unmittelbar vor dem Zurückweichen der deutschen Truppen vor den alliierten Offensiven erschossen Besatzungskräfte Häftlingsgruppen in Lagern und Gefängnissen, organisierten todbringende Evakuierungen und ermordeten Menschen, die sie als „widerständig“ oder „unproduktiv“ erachteten. Schließlich breitete sich diese Form der Gewalt beim Rückzug auch auf das Gebiet Deutschlands und Österreichs aus. Sie richtete sich nicht nur gegen Häftlinge, sondern in zunehmendem Maße auch gegen Zwangsarbeitskräfte, Kriegsgefangene und schließlich gegen die „Volksgenossen“: Selbst gegenüber der eigenen Bevölkerung fielen zuletzt alle Hemmungen.

Auf der Konferenz werden Rahmenbedingungen und Faktoren dieser Typen finaler NS-Gewalt untersucht. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen militärischem Rückzug und Verbrechen an der Zivilbevölkerung, nicht nur in der Sowjetunion, sondern auch auf anderen Kriegsschauplätzen. Welche Prozesse der Gewalt entwickelten sich dabei, inwieweit waren militärische Akteure involviert, welche Legitimationsstrategien für das Gewalthandeln zirkulierten? Wie gestaltete sich die Dynamik der Verbrechen im Raum mit der zunehmenden Vermengung verschiedener Opfergruppen, aber auch der Interaktion mit anderen gesellschaftlichen Gruppen, bis hin zu den nicht organisierten Teilen der Bevölkerung? Wie sah die Teilnahme an der Gewalt, aber auch ihre Begrenzung aus?

Zum Programm 

Teilnahme:
Besuch der Simon Wiesenthal Conference: Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich. Die Konferenz findet auf Deutsch und Englisch statt.