Call for Papers: 16. Österreichischer Zeitgeschichtetag - "Un/Sicherheiten"
Der 16. Zeitgeschichtetag findet vom 22. bis 24. April 2026 in Linz statt. Seit der Gründung des Zeitgeschichtetages 1993 hat sich die alle zwei Jahre stattfindende Tagung als wichtigstes Forum der österreichischen Zeitgeschichtsforschung etabliert. 2026 wird sie zum dritten Mal vom Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der JKU Linz veranstaltet - unter dem Titel "Un/Sicherheiten".
Kriege, Klimawandel, Autokratien, …: Krisen und Krisen-Diskurse werden immer mehr zu einer Signatur unserer Gegenwart. Die Häufung von Krisen löst Unsicherheiten aus – und ebenso eine Suche nach und Behauptung von Sicherheit, nach Vergewisserung, nach Orientierung. Diese Un/Sicherheiten stellen auch uns als Zunft vor Herausforderungen, die Zeitgeschichtsforschung ist Teil dieses Szenarios. Sie wird in der Öffentlichkeit als Expertin und Lieferantin gesicherten Wissens über tatsächliche oder etwaige historische Analogien verstanden. Zugleich gibt es auch ein erhebliches Maß an Verunsicherung in der (Zeit)Geschichtswissenschaft, ausgelöst durch ein ganzes Bündel unterschiedlicher Faktoren, die von der wachsenden Wissenschaftsskepsis im öffentlichen Raum bis zu den Konsequenzen der Künstlichen Intelligenz für Forschung und Lehre reichen.
Der 16. Zeitgeschichtetag in Linz nimmt das Spannungsverhältnis zwischen Sicherheit und Unsicherheit in den Forschungsgegenständen und Methoden wie auch im Verhältnis zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit auf. Er bietet der Zeitgeschichte-Community ein Forum, aktuelle Forschungen zu präsentieren und zukünftige Forschungsthemen aus dem Zeitraum des 20. und 21. Jahrhunderts zu erkunden. Ebenso präsent soll die Reflexion über traditionelle und neue Methoden unserer Wissenschaft sein. Auf welche Weise beeinflussen Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz unsere Arbeitspraxis? Wie reagieren wir auf die Infragestellung unserer Arbeit in Zeiten eines erstarkenden Wissenschaftsskeptizismus?
Wir laden Sie ein, auf Basis dieser Überlegungen Panel-Vorschläge einzureichen, die Einblick in aktuelle Forschungskontexte geben. Die österreichische und internationale Zeitgeschichtsforschung weist mittlerweile eine große Bandbreite an Themen, Methoden und Vermittlungsangeboten auf, die am Zeitgeschichtetag repräsentiert sein sollen. Politikgeschichtliche Fragestellungen sind ebenso erwünscht wie gesellschafts- und kulturhistorische Zugänge, Methoden- und Theoriendiskussionen, Projekte aus der Public History, Arbeiten zu Erinnerungskontexten und Geschlechterdimensionen, Perspektiven auf Umweltgeschichte und Migrationsforschung.
Richtlinien für die Bewerbung
Eingereicht werden können nur vollständige Panels. Ein Panel besteht aus drei Vorträgen mit einer Länge von jeweils 20 Minuten. Die Nennung eines Chairs ist erwünscht, aber nicht verpflichtend. Einzeleinreichungen sind nicht möglich. Pro Person ist nur eine Einreichung möglich. Es kann zusätzlich zur eigenen Präsentation die Funktion des Chairs für ein anderes Panel übernommen werden.
Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.
Eine Einreichung für ein Panel muss Folgendes beinhalten:
• Kurzbeschreibung des Panels (max. 1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
• Titel und Abstract der jeweiligen Vorträge (max. 1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen pro Vortrag)
• Namen und Kurzbiografien der Vortragenden und allenfalls des Chairs (pro Person max. 1.000 Zeichen inkl. Leerzeichen)
Deadline für die Einreichungen: 4.7.2025
Einreichungen übermitteln Sie bitte an folgende E-Mail-Adresse: zgt2026@jku.at
Über die Auswahl entscheidet ein Gremium durch Doppelbegutachtung. Alle Bewerber:innen werden Anfang Dezember 2025 über die Zu- oder Absage informiert.
Der Call for Papers und alle weiteren Informationen zum Zeitgeschichtetag 2024 finden sich unter: https://www.jku.at/zgt2026
Die Tagungsgebühr für die Teilnahme am Zeitgeschichtetag 2026 beträgt 55 Euro.