Pädagogische Handreichungen und Webtools

Themenheft für PädagogInnen: Nahost: Geschichte – Konflikt – Wahrnehmungen. Mit Dossier zum Thema Krieg und Terror

Web-Dossier „Der 7. Oktober und der Krieg in Nahost“
ERINNERN:AT (2024)
Nach dem terroristischen Anschlag der Hamas auf Zivilistinnen und Zivilisten im Süden Israels wurde bald klar, dass es auch pädagogische Antworten auf die Folgen des Massakers und den andauernden Krieg in Nahost in hiesigen Klassenzimmern braucht. Ein Web-Dossier von ERINNERN:AT unterstützt Lehrkräfte durch Lernmaterialien und ein Q&A, in dem Expertinnen und Experten 13 Fragen rund um den Konflikt und die Situation seit dem 7. Oktober 2023 beantworten. Das Q&A im Web-Dossier ist auch auf Englisch verfügbar.

Arbeitshilfe für den pädagogischen Umgang mit den Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober und deren Folgen
Jüdisches Museum Hohenems: #OhneAngstVerschiedenSein (2023)
Im Rahmen des Projekts „#OhneAngstVerschiedenSein“, das am Jüdischen Museum Hohenems angesiedelten ist, ist eine Arbeitshilfe für den pädagogischen Umgang mit den Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober und deren Folgen entstanden. Sie bietet einen kompakten Überblick über die Ereignisse, die eingeordnet und kontextualisiert werden. In der Handreichung finden sich Tipps für einen adäquaten pädagogischen Umgang mit dem Terroranschlag und dessen Folgen. Dieser erfordert in erster Linie eine klare Haltung, die Terror und Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung entschieden zurückweist. Ebenso wichtig ist das Wissen um einseitige Narrative, die über Social Media auch junge Menschen erreichen und ihre Urteilsbildung beeinflussen.

Web-Sammlung: Nahostkonflikt: Unterstützung für Schulen
Pädagogische Hochschule Zürich
Auf dieser Seite stellt die PH Zürich Angebote, Materialien und Informationen bereit, die Schulen, Lehrpersonen und SchülerInnen dabei unterstützen, sich mit dem Nahostkonflikt und mit Fragen rund um Antisemitismus und Islamophobie auseinanderzusetzen. Im Kontext des Nahostkonflikts zeigt sich an Schulen ein verstärkter Bedarf nach einem differenzierten und proaktiven Umgang mit konfliktbedingten Spannungen unter SchülerInnen, nach Konfliktlösungsstrategien und Gewaltprävention sowie der Förderung von Respekt, Toleranz und kultureller Vielfalt.
Die Seite beinhaltet häufig gestellte Fragen und Antworten zum Umgang mit dem Nahostkonflikt in Schule und Unterricht sowie die Episode des Podcast „Resonanzraum Bildung“, die den schulischen Umgang mit dem Nahostkonflikt fokussiert.

Antisemitismus – Geschichte und Aktualität. Handreichung für pädagogische Fachkräfte und Multiplikator*innen
Anne Frank Zentrum Berlin (2020)
Die Handreichung bietet pädagogischen Fachkräften Ansatzpunkte und Hilfestellungen zum Umgang mit Antisemitismus in der eigenen pädagogischen Arbeit. Sie richtet sich an Lehrkräfte aber auch außerschulische BildnerInnen, die sich zum Themenfeld Antisemitismus weiterbilden möchten. So veranschaulicht die Handreichung etwa die Entwicklung und historischen Kontinuitäten von antisemitischen Motiven und zeigt die Funktionsweisen von Antisemitismus auf. In der Handreichung berichten Betroffene von ihren Erfahrungen mit Antisemitismus und anhand von Beispielen wird gezeigt, wie PädagogInnen auf antisemitische Vorfälle reagieren können.

Stop Antisemitismus. Erkennen Sie Antisemitismus im Alltag?
Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus
Ausgangspunkt für dieses Webtool sind zwei Fragen: Können Pädagoginnen und Pädagogen Antisemitismus im Alltag erkennen und wissen sie, wie sie darauf reagieren können. Die Antworten darauf sind Argumentationshilfen und Handlungsempfehlungen. Sie wurden in Zusammenarbeit mit zahlreichen Organisationen, Instituten und Initiativen sowie mit Hilfe von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Bildung erstellt. Die Auseinandersetzung erfolgt über 35 konkrete Szenen und authentischen Aussagen aus dem Alltag – einige offen antisemitisch, andere versteckt. Die Themen reichen von gesellschaftlich weit verbreiteten Vorurteilen über Holocaustleugnung und
-verharmlosung bis hin zu aktuellem (israelbezogenen) Antisemitismus. Auf jedes Zitat folgt eine kurze und klar formulierte Erklärung, was an den Aussagen problematisch ist und wie man darauf reagieren kann. Auf der Webseite finden sich zudem (für Deutschland relevante) Informationen zu Beratungs- und Bildungseinrichtung sowie eine Auswahl an Lernmaterialien und Handreichungen.

Broschüre: Wahrnehmen – Benennen – Handeln. Handreichung zum Umgang mit Antisemitismus an Schulen.
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (2019)
Die umfangreiche Broschüre mit 174 Seiten besteht aus fünf Teilen mit Beiträgen unterschiedlicher AutorInnen aus Wissenschaft und Praxis. Der erste Teil bietet Grundlagenwissen zu verschiedenen Ausdrucksformen des Antisemitismus. Teil 2 stellt pädagogische und didaktische Handlungsempfehlungen vor und geht auf unterschiedliche Erscheinungsformen des Antisemitismus ein, wie etwa Verschwörungsmythen oder israelbezogenen Antisemitismus. Teil 3 erklärt Grundlegendes zur Vermittlung jüdischer Geschichte, Religion und Kultur. Teil 4 stellt vier konkrete Unterrichtsmodelle vor, zum Beispiel den E-Learningkurs „Sind denn alle verrückt hier?!“ oder die Arbeit mit dem Film „1948 – jüdischer Traum, arabisches Trauma. Wie Israel entstand.“ Den Abschluss der Broschüre (Teil 5) bilden weiterführende Angebote, etwa Empfehlungen von weiteren Lernmaterialien.

Widerspruchstoleranz 2. Ein Methodenhandbuch zu antisemitismuskritischer Bildungsarbeit.
Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (2017)
Das Handbuch enthält neben theoretischen Einführungstexten eine Sammlung vielfältiger Methoden und Materialien. Die einleitenden Betrachtungen zur antisemitismuskritischen Bildungsarbeit thematisieren auch das Konzept der „Widerspruchstoleranz“. Ein zentrales Element ist die Notwendigkeit, die eigene pädagogische Praxis selbstkritisch zu reflektieren. Das Handbuch geht auf die Auseinandersetzung mit drei Themen- bzw. Handlungsfelder ein: mit sekundärem Antisemitismus, mit antisemitischen Verschwörungsideologien und mit israelbezogenem Antisemitismus. Jedes Handlungsfeld wird einleitend kurz definiert, anschließend werden inhaltlich-konzeptionelle Überlegungen vorgestellt. Konkrete Methoden für die erste und zweite Sekundarstufe werden von den AutorInnen sehr detailliert und praxisnah beschrieben. Alle Methoden sind als kostenlose Downloads auch auf der Onlineplattform www.anders-denken.info zu finden.

Jenseits des Bermuda Dreiecks. Verschwörungstheorien als Thema der politischen Jugendbildung
Arbeitskreis Ruhr gegen rechtsextreme Tendenzen bei Jugendlichen (2019)
Die Broschüre reagiert auf das Problem, dass Verschwörungstheorien durch das Internet eine beispiellose Verbreitung erfahren, auch und vor allem unter Jugendlichen. Sie geht folgenden Fragen nach: Was sind Verschwörungstheorien und warum glauben Menschen an solche? Wie kann man Verschwörungstheorien definieren? Welche Rollen spielen Verschwörungstheorien in den Nachrichten und der Politik? Und wie können AkteurInnen der politischen Jugendbildungsarbeit dieser Problematik am besten begegnen, ohne sich selbst in bizarren Erklärungsversuchen zu verlieren? In der Broschüre stellen die AutorInnen grundlegende Aspekte zur Auseinandersetzung mit (antisemitischen) Verschwörungsideologien vor und bieten praktische und methodische Überlegungen zum Umgang damit an.

Anders Denken. Die Onlineplattform für Antisemitismuskritik und Bildungsarbeit
Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus
Die Onlineplattform richtet sich an Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte der außerschulischen Bildung und zivilgesellschaftliche AkteurInnen, die sich pädagogisch mit Antisemitismus auseinandersetzen (wollen). Auf der Onlineplattform finden Interessierte Hintergrundinformationen, Erfahrungsberichte und konkrete Bildungsmaterialien. Unter der Rubrik „Auseinandersetzen mit Antisemitismus“ sind Studienergebnisse und Debattenbeiträge zu finden, sowie Texte zu didaktischen und methodischen Empfehlungen. Unter „Bildung gegen Antisemitismus“ werden über 40 Methoden zu den Themen Nationalsozialismus, sekundärer Antisemitismus, Verschwörungsdenken und Nahostkonflikt vorgestellt. Manche der Methoden, die mit genauem Ablauf und Arbeitsaufträgen beschrieben werden und einzeln als PDF heruntergeladen werden können, gibt es in doppelter Ausführung, für ab 14- und ab 16-Jährige.

Verschwörungstheorien. Warum sind sie so erfolgreich und was kann man tun?
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Bei diesem Webtool handelt es sich um ein Online-Dossiers zu folgenden Fragen: Wie funktionieren Verschwörungstheorien? Welche Rolle spielt das Internet in der Verbreitung von Verschwörungstheorien? Worin bestehen konkret die Gefahren in Verschwörungstheorien? Und wie können Verschwörungstheorien entkräftet werden? Anhand konkreter Beispiele bekannter Verschwörungserzählungen werden die dahinter liegenden Motive und Gefahren erläutert. Ein eigener Abschnitt widmet sich dem Thema Antisemitismus und Verschwörungstheorien. In diesem Kapitel werden u.a. die „Protokolle der Weisen von Zion“ besprochen. Abschließend werden (didaktische) Handlungsmöglichkeiten gegen Verschwörungstheorien vorgestellt.

Welcher Fluss und welches Meer? Eine Einordnung der Mythen und Streitpunkte des Israel-Palästina-Konflikts
Bildungsstätte Anne Frank (2024)
Seit dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 und dem Beginn des israelischen Krieges in Gaza ist das komplexe Geschehen des Israel-Palästina-Konflikts erneut Gegenstand vieler privater und öffentlicher Gespräche in aller Welt. Diese Broschüre der Bildungsstätte Anne Frank wurde verfasst, während ein Ende des Kriegs im Gazastreifen nicht absehbar war, internationale Verhandlungen liefen, weltweit Proteste stattfanden, noch immer nicht alle von der Hamas verschleppten Geiseln zurück in Israel waren und insgesamt die Zukunft „zwischen dem Meer und dem Fluss“ weitgehend offen war. Die Broschüre soll helfen, allzu schnellen Vorannahmen und Gerüchten vorzubeugen oder diese zu korrigieren. Auch wenn es sich um keine explizite pädagogische Handreichung handelt, kann sie Pädagoginnen und Pädagogen in der aktuellen Debattenkultur Orientierung geben.

Über Israel und Palästina sprechen. Der Nahostkonflikt in der Bildungsarbeit
ufuq.de - Pädagogik, politische Bildung und Prävention in der Migrationsgesellschaft (2022)
Der Nahostkonflikt ist in Schulen ein wiederkehrendes Thema. Dabei geht es nicht nur um den Konflikt an sich und die Ereignisse vor Ort, sondern auch um Geschichte und Gegenwart in Österreich und Deutschland. Der Konflikt ist oft eine Projektionsfläche für Auseinandersetzungen, in denen auch das Selbstverständnis der Gesellschaft, beispielsweise im Zusammenhang mit migrations- und geschichtspolitischen Fragen, verhandelt wird.
Die Handreichung stellt verschieden Methoden und Zugänge vor, mit denen der Nahostkonflikt bearbeitet werden kann. Dazu zählen Methoden der politischen und historischen Bildung, aber auch Zugänge über Begegnungen und Exkursionen. Anhand konkreter Situationen im Klassenzimmer werden Fragen und Aufgaben vorgestellt, anhand derer Diskussionsanlässe geschaffen und kompetent moderiert werden können.

Handreichung: Umgang mit dem Nahostkonflikt und der aktuellen Situation an Schulen
Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus e.V., Berlin (2024)
In einer knappen und überschaubaren Handreichung zum Umgang mit dem Nahostkonflikt und der aktuellen Situation an Schulen hat KIgA Berlin eine Hilfestellung für PädagogInnen erarbeitet. Die Themen reichen von der Bedeutung der Beziehungsarbeit und dem Umgang mit Emotionen sowie den notwendigen und klaren Grenzen gegenüber Antisemitismus, Rassismus und extremistischen Positionen. Die Handreichung geht auf Multiperspektivität und Medienkompetenz ein, sowie auf das Konzept der „Widerspruchstoleranz“. Außerdem stellt sie Methoden für respektvolle Debatten vor, die den Ausdruck und die Anerkennung vielfältiger Identitätsbezüge beinhalten und stärken. Abschließend wird eine Einordnung zur Hamas bereitgestellt sowie eine Erläuterung zur Unterscheidung von israelbezogenem Antisemitismus und legitimer Kritik an der israelischen Politik.

„Man wird ja wohl Israel noch kritisieren dürfen …?!“ Eine pädagogische Handreichung zum Umgang mit israelbezogenem Antisemitismus
Amadeu Antonio Stiftung (2017)
Die Broschüre zeigt in gut lesbaren Beiträgen Wesen und Funktionen des (israelbezogenen) Antisemitismus auf und stellt pädagogische Ansätze und Handlungsoptionen vor. Nach einer Analyse des israelbezogenen Antisemitismus wird gezeigt, anhand welcher Kriterien sich antisemitische Zuschreibungen in Bezug auf Israel erkennen und von Kritik abgrenzen lassen. Im Praxisteil geht die Handreichung u.a. auf Antisemitismus in Sozialen Medien und wie darauf pädagogisch reagiert werden kann ein (inkl. Online-Tool). Abschließend enthält die Broschüre eine Sammlung pädagogischer Tipps.

Umgang mit Antisemitismus in der Grundschule
Anne Frank Zentrum Berlin (2024)
Schon Kinder der Grundschule und Orientierungsstufe kommen – meist beiläufig und ungewollt – mit antisemitischen Äußerungen und Bildern in Kontakt. Denn antisemitische Vorurteile und Diskriminierungen sind in der Gesellschaft weit verbreitet. Die Handreichung des Anne Frank Zentrums unterstützt pädagogische Fachkräfte im proaktiven Umgang mit Antisemitismus und beim Vorgehen bei antisemitischen Vorfällen in der Grundschule und Orientierungsstufe. Mit kurzen Hintergrundinformationen und vielen praktischen Tipps vermittelt sie Wissen zu den Themen Jüdinnen und Juden gestern und heute, antisemitische Vorurteile und Diskriminierung sowie zur Thematisierung des Holocaust in der Primarstufe. Auch wenn die Handreichung für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern verfasst wurde, enthält sich dennoch viele hilfreiche Informationen und Hinweise auch für Lehrpersonen in Österreich.
