"Die Freisler-Prozesse in Kärnten"

Der Klagenfurter Verleger Wilhelm Baum veröffentlichte kürzlich die Publikation "Die Freisler-Prozesse in Kärnten. Zeugnisse des Widerstands gegen das NS-Regime in Kärnten", eine Analyse mittels bisher unbearbeiteten Aktenmaterials.

 

Baum Wilhelm: Die Freisler Prozesse in Kärnten

Baum Wilhelm: Die Freisler Prozesse in Kärnten Zeugnisse des Widerstandes gegen das NS-Regime in Österreich ISBN : 978-3-902585-77-6 Gebunden, 304 Seiten Format: 24 x 16cm Gewicht: 780g
 
Art.Nr.: 60
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Roland Freisler, der berühmt-berüchtigte Präsident des „Volksgerichtshofes", leitete in der NS-Zeit drei spektakuläre Prozesse gegen Kärntner Widerstandskämpfer in Klagenfurt. Dabei wurden von ihm, der den bezeichnenden Beinamen „Bluthund des 3. Reiches" trug, 31 Menschen zum Tode verurteilt. Der Verfasser unternimmt den Versuch, mit Hilfe von bisher ungehobenem Aktenmaterial aus dem Berliner Bundesarchiv die drei Hauptprozesse Freislers sowie vier weitere Prozesse aufzuarbeiten. Diese Prozesse zeigen die Tätigkeit der wichtigsten Widerstandsgruppen in Kärnten auf.

1943: Der erste spektakuläre Freisler-Prozess soll den Widerstand der Slowenen gegen das Nazi-Regime in Südkärnten brechen. Am 1.12.1942 fällt der Gestapo bei der Verhaftung des Deserteurs Thomas Olip dessen Tagebuch, das er in seinem Bunker in Zell/Sele geschrieben hatte, in die Hände. Darin sind zahlreiche Sympathisanten und Unterstützer vermerkt. Das Tagebuch löst eine Verhaftungswelle aus, bei der über 200 Personen aus Zell Pfarre, Ebriach und Eisenkappel von der Gestapo verhört werden. Am 9.4.1943 werden 13 Angeklagte von Freisler zum Tode verurteilt und am 29.4.1943 in Wien hingerichtet, darunter auch der Holzknecht Jakob Oraže.

1944: Der zweite Prozess richtet sich gegen die kommunistische Partisanengruppe in Villach und die „Maria-Gailer Widerstandsgruppe"; 8 Personen werden am 18.12.1944 wegen Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen zum Tode verurteilt und am 23.12.1944 hingerichtet, darunter die aus Villach stammende Maria Peskoller (vgl. den Film „Wilde Minze").

1945: Markus Käfer, ein Bauer aus Ettendorf im Lavanttal, leistet Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Zunächst geht es um die Unterstützung von Partisanen, Deserteuren und flüchtigen Zwangsarbeitern. Die „Gruppe Käfer" plant zunehmend größere Aktionen, in die auch Slowenen aus dem Jauntal wie die Familien Rocicjak und Mitsche verwickelt werden. Am 6.1.1945 werden 10 Mitglieder der Gruppe von Freisler zum Tode verurteilt und am 12.1.1945 in Graz hingerichtet.