Ein Zeichen für Zivilcourage und Menschlichkeit: Hedwig Stocker Park

Ein Park in Krems/Stein wurde nun nach einer Frau benannt, die zur Zeit des Nationalsozialismus Zivilcourage und Menschlichkeit gezeigt hat.

Ein Park in Stein wird nach Hedwig Stocker benannt, die während des 2. Weltkriegs als Aufseherin in der Haftanstalt Stein tätig war. Mit der Benennung folgt die Stadt der Empfehlung des Kremser HistorikerInnenbeirats.

Hedwig Stocker (1903-1997) war von 1941 bis 1950 Aufseherin in der Haftanstalt Krems. Sie zeichnete sich gegenüber den weiblichen politischen Gefangenen durch große Menschlichkeit und unparteiische Gerechtigkeit aus – in einem System, in dem Willkür besonders in der Justiz auf der Tagesordnung stand. Aus alten Dokumenten und Briefen geht hervor, dass sie von den weiblichen Häftlingen für ihre Unparteilichkeit, ihre Menschlichkeit und Zivilcourage geschätzt wurde. Gegen Kriegsende, als in Stein das Massaker vom 06. April stattfand, versteckte sie politische Häftlinge in ihrem Gartenhaus. Auf Empfehlung des Kremser HistorikerInnenbeirats fällte der Gemeinderat im Juni den einstimmigen Beschluss für die Benennung des Hedwig-Stocker-Parks. Der Hedwig-Stocker-Park befindet sich Stein, in unmittelbarer Nähe des Göttweigerhofes und der Steiner Kellergasse am Beginn der Dr.-Karl-Dorrek-Straße. Wer Näheres über Hedwig Stocker erfahren möchte, hat noch bis Ende Oktober die Gelegenheit dazu beim Besuch der Ausstellung „Wo sind sie geblieben? Die Frauen von Krems“ im museumkrems.