Ferdinand Sammern-Frankenegg. Ein Kriegsverbrecher aus Peuerbach

Elisabeth Schmidauer spricht über ihre Recherchen zur Biografie von Ferdinand Sammern-Frankenegg (1897–1944), der als SS- und Polizeiführer in Warschau für die Deportation der jüdischen Bevölkerung in die Vernichtungslager mitverantwortlich war. Moderation: Wilhelm Achleitner.
What Erinnerungskultur Holocaust Literatur
Wann

04.04.2023 von 19:00 bis 21:00 (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Oberösterreich

Wo

Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels

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Im November 2020 wurde auf dem Kriegerdenkmal in Peuerbach der Name des Kriegsverbrechers Ferdinand Sammern-Frankenegg entdeckt. 1897 in Grieskirchen geboren, war Sammern-Frankenegg ab 1929 Anwalt in Peuerbach, 1933 trat er der SS und der NSDAP bei, war Ortsgruppen- und Bezirksleiter, Gauredner, Mitglied im Lebensborn e.V., ab 1942 SS- und Polizeiführer im Distrikt Warschau, zuständig für die Deportation der jüdischen Bevölkerung. Das Warschauer Ghetto wurde ab Juli 1942 im Rahmen der „Endlösung der Judenfrage“ aufgelöst, 350.000 Bewohner*innen wurden in Vernichtungslager geschickt. Über Monate ließ Sammern-Frankenegg Menschen zum Abtransport zusammentreiben, bis zu 15.000 pro Tag. In einem Brief ordnete er im März 1943 an, dass „sofort mit größter Energie“ die bis dato nicht erfassten Juden „festzustellen und der Gendarmerie zur Liquidierung zuzuführen sind“. Als Prämie wurde ein Drittel des Vermögens der gemeldeten Juden ausgelobt. Am 20. September 1944 wurde er von Partisanen in Banja Luka getötet.

Elisabeth Schmidauer hat in einer „Annäherung an einen Kriegsverbrecher“ seine Biographie recherchiert. Zudem wird von den Erfahrungen der Arbeitsgruppe „Kriegerdenkmal“ mit der Gemeinde berichtet.
Als Abschluss liest Elisabeth Schmidauer aus ihrem jüngsten Roman „Fanzi“.

In Kooperation mit der Welser Initiative gegen Faschismus und dem OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus. 

Kursbeitrag: € 12,-

Kategorisierung

Stichworte
Erinnerungskultur Holocaust Literatur