Digitales Lernmodul „Als homosexuell Verfolgte im nationalsozialistischen Deutschland und Österreich“

Das Lernmodul ist über die Bildungsplattform IWitness abrufbar und richtet sich an SchülerInnen ab 14 Jahren. Sie lernen anhand der Beschäftigung mit Videointerviews von ZeitzeugInnen Aspekte der Homosexuellen-Verfolgung im Nationalsozialismus kennen und können Unterschiede in Lebenssituationen und Verfolgungsmaßnahmen zwischen als homosexuell verfolgten Männern und Frauen festmachen.

Die IWitness-Activity für die Sekundarstufe II befasst sich mit den als homosexuell Verfolgten im nationalsozialistischen Deutschland und Österreich. Basis der Activity sind lebensgeschichtliche Videointerviews von ZeitzeugInnen, schriftliche Erinnerungsberichte und weiteres Quellenmaterial wie Akten, Briefe und Fotografien. SchülerInnen erwerben grundlegendes Wissen über die Ausgrenzung, Diskriminierung von als homosexuell Verfolgten während der NS-Zeit.  

Lernziele

Die SchülerInnen

… lernen anhand der Beschäftigung mit Einzelbiografien Erfahrungen von als homosexuell verfolgten Männern und Frauen im Nationalsozialismus kennen.

… können Unterschiede in Lebenssituationen und Verfolgungsmaßnahmen zwischen als homosexuell verfolgten Männern und Frauen festmachen.

… erlangen ein Verständnis dafür, dass die Verfolgung von Männern und Frauen gleichgeschlechtlichen Begehrens nach 1945 in Deutschland und Österreich nicht endete und dass sich die anhaltende juristische und gesellschaftliche Diskriminierung und Stigmatisierung auf ihr (zögerndes) Erzählverhalten und auf die Quellenlage auswirkt.

… erkennen, dass es keine homogene Gruppe von „Homosexuellen“ gab/gibt: Die nationalsozialistische Verfolgung basierte auf Zuschreibungen und es gab vielfältige Verfolgungsgründe und (zugeschriebene oder tatsächliche) Identitätskategorien.

 

Bei dieser Activity soll ein permanenter Austausch zwischen der Lehrperson und den SchülerInnen gewährleistet sein, weshalb die gesamte Activity im Klassenzimmer bearbeitet wird. Selbständiges Lernen (im eigenen Tempo und nach eigenen Interessen) ist ebenso möglich wie das Arbeiten in Kleingruppen und im Plenum. Es ergibt sich eine durchschnittliche Gesamtbearbeitungszeit von 3 bis 4 Stunden. Arbeitsmaterialien, Dossiers für Lehrpersonen und SchülerInnen sowie Materialen zur Vertiefung mit Bezügen zur Schweiz werden bereitgestellt.

 

Lernen mit videografierten Interviews aus dem Bestand des Visual History Archives

Die Bildungsplattform IWitness eröffnet Zugang zum Visual History Archive der USC Shoah Foundation, das rund 55.000 videografierte ZeitzeugInnen-Interviews – v.a. mit Überlebenden von Genoziden – umfasst. Die im November 2021 gelaunchte Website «LEBENSGESCHICHTEN» ist als österreichisch-deutsch-schweizerische Zusammenarbeit (ERINNERN:AT, Pädagogische Hochschule Luzern, Europa-Universität Flensburg) entstanden und bereitet ausgewählte deutschsprachige Interviews aus trinationaler Perspektive didaktisch auf und macht sie erstmals einer breiten Öffentlichkeit niederschwellig zugänglich. Das Angebot von IWitness richtet sich an Lehrpersonen und SchülerInnen der Sekundarstufe wie auch an Lehramtsstudierende. Im Mittelpunkt der Lehr-Lern-Angebote, der Activities, steht die eigenständige und kritisch-reflektierte Auseinandersetzung der SchülerInnen mit historischen Quellen, insbesondere mit videografierten Zeitzeuginnen-Interviews. Die Angebote sind für den reflektierten und reflektierenden Einsatz sowohl im In-Class-Unterricht als auch im Distance-Learning-Modus gedacht und integriert selbstgesteuertes Lernen und gemeinsamen Diskurs.

Anwendung

Zur Nutzung des Lernangebots ist eine einmalige, kostenlose Registrierung nötig.

Informationen und Registrierung für Lehrpersonen
Informationen und Registrierung für Schüler*innen

Zur Activity „Als homosexuell Verfolgte im nationalsozialistischen Deutschland und Österreich“:  
https://iwitness.usc.edu/activities/7264

Zur Website «LEBENSGESCHICHTEN» und allen Activities:
https://iwitness.usc.edu/sites/lebensgeschichten