Zwischenräume II: Erweiterung der Wissens- und Vermittlungsplattform

Zwischenräume ist ein Vernetzungs- und Vermittlungsprojekt und verbindet Orte in Niederösterreich mit dem Ziel, das Gedenken an Widerstand, Verfolgung und Gewalt während der Zeit des Nationalsozialismus zugänglich zu halten.

Ausgehend von der Region um die Erinnerungsorte KZ-Gedenkstätte Melk und Museum ERLAUF ERINNERT verortet das Projekt Zwischenräume sichtbare, bekannte und auch wenig bekannte Orte der Erinnerung. Inhaltlich stehen dabei historische Plätze im Mittelpunkt, die Tatorte nationalsozialistischer Verbrechen wurden und gegenwärtig sehr unterschiedliche Beispiele einer sich wandelnden Erinnerungskultur zeigen. Durch die Vernetzung mit Gedenkinitiativen, Historiker*innen und engagierten Bürger*innen einerseits und die Präsentation einer Auswahl kommentierter Quellen andererseits entsteht eine Wissens- und Vermittlungsplattform und damit eine „Topographie der Erinnerung“. 

Website um sieben Orte erweitert
Die Landkarte der Website Zwischenräume wurde zuletzt in einer zweiten Projektphase um sieben neue Standorte erweitert. Mit Mauer-Öhling, Randegg, Lunz am See, Göstling an der Ybbs, Mank, Emmersdorf und St. Pölten geografisch weit gestreut, eint die Orte weiterhin, dass an diesen im April und Mai 1945 sogenannte Endphaseverbrechen durch die Nationalsozialisten verübt wurden bzw. dieser gedacht wird. Neben der kurzen Darstellung der Ereignisse anhand von teilweise bisher unveröffentlichten historischen Quellen liegt der Fokus weiterhin auf der Untersuchung verschiedener Formen von Gedenken – seien es Kunstprojekte, Gedenk- und Zusatztafeln an Tatorten, Friedhöfen oder bei Kriegerdenkmälern – und damit auf der nicht selten durch jahrzehntelange Tabuisierung geprägten Erinnerungskultur. 

Schüler*innen-Projekt: Lokale Bezüge im Fokus 

Parallel zur Website-Erweiterung und deren Präsentation setzen sich im Herbst 2020 Schüler*innen der MS Lunz am See im Rahmen eines mehrteiligen Workshops mit den Ereignissen und der sichtbaren und nicht sichtbaren Gedenkkultur ihres Heimatortes auseinander. Auf diese Weise wurde das Public History Projekt Zwischenräume sowohl methodisch als auch inhaltlich und geografisch bereits in eine nächste Phase geführt.