Projekte und Initiativen zum NS-Gedenken in Wien

Hier präsentieren wir Institutionen, Projekte, Vereine und Initiativen aus Wien, die sich auf unterschiedliche Weise mit Nationalsozialismus und Holocaust auseinandersetzen, die historisch-politische Bildung betreiben oder sich mit Gedenken und Erinnerungspolitik beschäftigen. Die Sammlung wird ständig erweitert - sollten Sie Vorschläge haben wenden Sie sich bitte an peter.larndorfer@erinnern.at


Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus

 Der Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus wurde mit Bundesgesetz BGBl. Nr. 432/1995 im Jahr 1995 ins Leben gerufen. Seine Aufgabe bestand darin, sogenannte Gestezahlungen an Personen, die zwischen 1938 und 1945 in Österreich Opfer des Nationalsozialismus geworden waren, möglichst rasch und unbürokratisch vorzunehmen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Nationalfonds zu einer zentralen Anlaufstelle für Überlebende nationalsozialistischen Unrechts und wurde als solche mit weiteren Aufgaben betraut. Im Jahr 2001 erfolgte auf Basis des Washingtoner Abkommens die Errichtung des Allgemeinen Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus, um so eine umfassende Lösung noch offener Entschädigungsfragen für Opfer des Nationalsozialismus auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich zu ermöglichen.

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Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) wurde 1963 von ehemaligen WiderstandskämpferInnen sowie von engagierten Wissenschaftlern gegründet und ist seit 1983 eine Stiftung, die gemeinsam von der Republik Österreich, der Stadt Wien und dem Verein Dokumentationsarchiv getragen wird. Seine inhaltlichen Schwerpunkte sind Widerstand und Verfolgung, Holocaust, Roma und Sinti, Exil, Medizin und Biopolitik im Nationalsozialismus, NS- und Nachkriegsjustiz, Rechtsextremismus nach 1945, Restitution und Entschädigung nach 1945. Schwerpunkte der Tätigkeit des DÖW sind Sammlung, Archivierung und wissenschaftliche Auswertung thematisch relevanter Quellen. Archiv- und Bibliotheksbetrieb mit Beratungs- und Betreuungstätigkeit für StudentInnen, JournalistInnen u. a. Vermittlung zeitgeschichtlicher Inhalte insbesondere für Jugendliche und Schüler, aber auch auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung (Erstellung von Lehrmaterialien, Ausstellungen, Führungen etc.).

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Verein Gedenkdienst

GEDENKDIENST ist eine politisch unabhängige, überkonfessionelle Organisation, die sich mit den Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen auseinandersetzt. Seit 1992 entsenden wir Freiwillige in Länder, in denen die NationalsozialistInnen und ihre KollaborateurInnen Verbrechen begingen, in die Verfolgte flüchteten oder in denen heute noch Überlebende der Verfolgungs- und Vernichtungspolitik leben.

Darüber hinaus trägt der Verein GEDENKDIENST zur Auseinandersetzung um die nationalsozialistische Vergangenheit bei, indem er ein vielfältiges historisch-politisches Bildungsprogram mit Studienfahrten, Workshops und Vorträgen bietet, wissenschaftliche Tagungen veranstaltet und Publikationen, wie etwa die viermal jährlich erscheinende Zeitung GEDENKDIENST, herausgibt.

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Jüdisches Museum Wien

Das Jüdische Museum der Stadt Wien ist ein Ort der Begegnung und der Verständigung. Es ermöglicht Einblicke in das Judentum, seine Feiertage und Bräuche, aber auch in die Jugendkultur. An seinen beiden Standorten bietet das Jüdische Museum Wien einen einzigartigen Überblick über die Geschichte und die Gegenwart der Wiener Juden. Die permanente Ausstellung trägt den Titel „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute“ und wurde 2013 eröffnet. Das Jüdisches Museum Wien ist in diesem Sinn keine Institution, die sich der Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus, Verfolgung und der Shoa widmet. Vielmehr entkommt es dieser Auseinandersetzung in seiner Beschäftigung mit der jüdischen Geschichte Wiens vielfach nicht. In Kooperation mit _erinnern.at_ veranstaltet das JMW regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für LehrerInnen unter dem Titel „Geschichte in Geschichten“.

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Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)

In seinen letzten Lebensjahren war es ein besonderes Anliegen Simon Wiesenthals, sein, in den vielen Jahren seiner Tätigkeit entstandenes, persönliches Archiv der Forschung zugänglich zu machen. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Instituts sollten diese Dokumente zur Grundlage weiterer Forschungen mit neuen Fragestellungen werden, der Geist seiner Arbeit in einer Zeit gewahrt sein, in der sowohl die Täter als auch die Opfer des Nationalsozialismus gestorben sein werden. Die Tätigkeit des VWI umfasst drei Bereiche: Die holocaustbezogenen Teile des Archivs der IKG, die dem Institut leihweise zur Verfügung gestellt werden, bilden gemeinsam mit dem Nachlass Simon Wiesenthals, seinen umfangreichen Beständen zu NS-Täterinnen und NS-Tätern sowie der VWI-Bibliothek die Kernstücke der Dokumentation. Aufbauend auf diesen institutseigenen oder im Institut benutzbaren Beständen werden im Rahmen der Forschungstätigkeit des VWI Projekte durchgeführt und Publikationen initiiert werden.

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Gedenkstätte Steinhof

Die Ausstellung "Der Krieg gegen die 'Minderwertigen'" geht auf eine gemeinsame Initiative des Otto Wagner-Spitales (OWS), des Wiener Gesundheitsressorts und des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes im Jahr 2000 zurück. Im Sommer 2001 rief Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann eine Arbeitsgruppe zur Errichtung einer Gedenk- und Forschungsstätte auf dem Gelände des heutigen OWS (der früheren Heil- und Pflegeanstalt "Am Steinhof") ins Leben. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes erhielt in der Folge den Auftrag, mit relativ geringem Aufwand eine Ausstellung im so genannten V-Gebäude als Zwischenlösung zu erstellen. Trotz des provisorischen Charakters und der prekären finanziellen Absicherung des Projekts konnte seit der Eröffnung Anfang Mai 2002 tausenden Interessierten Gelegenheit zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte der NS-Medizin gegeben werden. Das Programm umfasst Führungen durch die Ausstellung und Zeitzeugengespräche.

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Mauthausen Komitee Österreich

Das Mauthausen Komitee Österreich wurde 1997 vom Österreichischen Gewerkschaftsbund und von der Bischofskonferenz der römisch-katholischen Kirche  mit dem Bundesverband der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs als Partner in Form eines Vereins als Nachfolgeorganisation der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen gegründet. Im Jahr 2000 bestimmte die Österreichische Lagergemeinschaft Mauthausen das MKÖ zu ihrer offiziellen Nachfolgeorganisation. Das MKÖ verpflichtete sich damit, das Vermächtnis der ehemaligen KZ-Häftlinge zu bewahren und weiter zu tragen.
Das Gedenken an die Opfer der Verbrechen des NS-Regimes, insbesondere jene, die im KZ Mauthausen und in den Außenlagern gefangen gehalten wurden, sowie die engagierte antifaschistische und anti-rassistische Arbeit vor allem mit jungen Menschen bilden den Schwerpunkt der Aktivitäten des Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ).

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Centropa

Centropa ist ein internationales Team von Historikern, Filmemachern, Journalisten und Pädagogen mit Hauptsitz in Wien. Seit Beginn des Projekts "Jüdische Zeugen eines europäischen Jahrhunderts" im Jahr 2000 hat das Team von Centropa mehr als 1.250 Lebensgeschichten und knapp 25.000 in Familienfotografien digitalisiert. In diesen Interviews verzichtet Centropa auf den Einsatz von Video und digitalisiert stattdessen Familienfotos der InterviewpartnerInnen. Die Interviews und Fotos finden sich auf der in ungarischer, englischer und deutscher Sprache vorliegenden Webseite. Centropa verbreitet dieses Material auch im Rahmen von Wanderausstellungen für Museen und Bibliotheken, Büchern und Broschüren sowie seit 2007 auch als Bildungsprojekt für Schulen in Europa, den USA und Israel, Centropa Student. Das Herzstück des Bildungsprogramms ist die "Bibliothek der geretteten Erinnerungen", eine ständig wachsende Sammlung von Kurzfilmen, die auf den Fotos und Geschichten unserer Interviewpartner basieren.

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Österreichische Gesellschaft für Exilforschung

Mit der Gründung der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung wird ein Zeichen gesetzt, dass die Auseinandersetzung mit dem österreichischen Exil auch nach der Jahrtausendwende und nach der teilweise gelungenen Beilegung des Streits um Ersatz für die materiellen Schäden Vertriebener keineswegs beendet ist. Aus vielen Ländern, in besonderem Ausmaß aus Österreich, wurden KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen während der NS–Zeit vertrieben, in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet. In kaum einem anderen Land setzten die Anstrengungen zur Erforschung des Exils so spät ein. Die Österreichische Gesellschaft für Exilforschung, als ein ziviler, von staatlichen Instanzen unabhängiger Zusammenschluss von Exilierten und von auf dem Gebiet der Exilforschung Tätigen beziehungsweise Interessierten, stellt sich die Aufgabe, die vielen positiven Ansätze auf diesem Gebiet zu dokumentieren, sie auf ihrer Website allgemein zugänglich zu machen, und, wenn dies gewünscht wird, bei der Koordination von Projekten und Veranstaltungen mitzuhelfen.

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Jüdisches Institut für Erwachsenenbildung

Seit 1989 bemühen sich Vorstand und Institutsleitung um die Verständigung zwischen Juden und Nicht-Juden. Sie bringen alle Aspekte des Judentums Nicht-Juden näher, um durch Bildung Vorurteile abzubauen und Toleranz zu wecken. Das Jüdische Institut für Erwachsenenbildung entstand auf Initiative von Prof. Kurt Rosenkranz, der sich bereits viele Jahre mit den Ursachen des Antisemitismus beschäftigte.
Schließlich kam er auf die Idee, eine jüdische Volkshochschule zu gründen, um Nichtjuden die Möglichkeit zu geben, über jüdische Religion, jüdische Lebensformen und jüdische Kultur zu erfahren. Rosenkranz war überzeugt, daß man durch Wissen Vorurteile abbauen kann - "denn nur was man nicht kennt, haßt man". Die inhaltlichen Schwerpunkte des JIFE sind Anfangs Religion, Geschichte, jüdische Kultur und Sprachen, später Literatur, Musik, Tanz, Philosophie, Psychotherapie, Zeitgeschichte und Politische Bildung. Das Institut organisiert verschiedene Projekte, Symposien und Ausstellungen.

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Verein Morah – March of Remembrance and Hope

„March of Remembrance and Hope – Austria“ oder „MoRaH“ ist ein gemeinnütziger Verein, der das Programm "MoRaH" für österreichische Schüler und Schülerinnen anbietet. Ein mehrmonatiges Programm, das Teil einer Erziehung zu mehr Menschlichkeit, Toleranz und Zivilcourage ist. Mit dem sie aus Zeitgeschichte lernen, der Opfer der Shoah gedenken und jüdische Kultur und Traditionen kennenlernen.

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Theodor Kramer Gesellschaft

Am 6. März 1984, wurde die Theodor Kramer Gesellschaft gegründet, um Leben und Werk Theodor Kramers zu erforschen und zur Verbreitung der Literatur des Exils und des Widerstandes beizutragen. Erster Vorsitzender war der Nachlassverwalter Kramers, Erwin Chvojka. Dem Kuratorium der Gesellschaft gehörten u.a. Erich Fried, Bruno Kreisky und Hilde Spiel an. Die erste Nummer der Zeitschrift „Mit der Ziehharmonika“, heute „Zwischenwelt. Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstands“, die sich inzwischen zu einem international anerkannten wissenschaftlichen Forum der Exilliteratur entwickelt hat, erschien im Mai 1984. Seit 1990 gibt die Theodor Kramer Gesellschaft das Jahrbuch „Zwischenwelt“ heraus. Der Verlag entstand 1995 aus der Notwendigkeit, aus Österreich vertriebenen Autorinnen und Autoren eine Möglichkeit zur Publikation ihrer Werke zu bieten. Wichtig ist uns auch der kritische Blick, den Exilierte oder aus dem Exil Zurückgekehrte auf das Land ihrer Herkunft werfen: Sich mit den Augen anderer und besonders derer sehen zu lernen, die mit Österreich traumatische Erfahrungen verbinden, ist angesichts der offenen Fragen unserer Zeit eine große Aufgabe.
Die Gesellschaft hat bisher eine Reihe wissenschaftlicher Symposien und viele kulturelle Veranstaltungen abgehalten, wie z.B. 2001 "Zur Rezeption des Exils in Österreich" oder in Salzburg "Jiddische Kultur und Literatur aus Österreich" oder 2005 und 2006 in Wien "Gespräche über die Rückkehr".
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Verein Auslandsdienst

Der Verein Österreichischer Auslandsdienst bietet Gedenkdienst, Sozialdienst und Friedensdienst im Rahmen eines Freiwilligendienstes an. Der Gedenkdienst befasst sich mit der Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten und der Erinnerung der Opfer des Holocausts. Gedenkdiener*innen arbeiten an:

  • Holocaustgedenkstätten
  • Museen
  • Forschungseinrichtungen
  • Pflegeheimen
  • Organisationen

mit Bezug zu Holocaust, Holocaust-Überlebenden, Antisemitismus und / oder der Unterstützung jüdischer Kultur und jüdischen Lebens.

Die Arbeit an den zahlreichen Einsatzstellen besteht großteils aus der Gestaltung und Organisation von Führungen, Veranstaltungen und Workshops, Archivarbeit, dem Halten von Vorträgen an Universitäten und Schulen, Gesprächen mit Zeitzeug*innen und deren Dokumentation und die Betreuung von Holocaust-Überlebenden.

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Lokale Initiativen und Projekte

Verein IM-MER
An keinem anderen Ort sind während der NS-Zeit so viele ÖsterreicherInnen als Opfer der Shoa ermordet worden wie in Maly Trostinec. Trotzdem ist dieser nahe Minsk in Weißrussland gelegene Ort mit den dort begangenen Verbrechen in Österreich nahezu unbekannt. Der Verein IM-MER hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gedenken an die über 10 000 im zweiten Weltkrieg nach Minsk und Maly Trostinec deportierten und im Großraum Minsk ermordeten ÖsterreicherInnen zu bewahren, Maly Trostinec als Ort der Vernichtung im kollektiven Gedächtnis Österreichs zu verankern und durch Bildungsarbeit – besonders im Bereich der Menschenrechte und in Fragen der Zivilcourage – dazu beizutragen, dass nie wieder Derartiges im Namen des Rechts geschehen kann. Der Verein IM-MER hat mit der Durchführung der 1.österreichischen Gedenkreise nach Maly Trostinec und einer interkonfessionellen Trauerfeier in Minsk zu Pfingsten 2010 seine Tätigkeit aufgenommen.
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Erinnern für die Zukunft

Das Projekt „Erinnern für die Zukunft“ hatte im Rahmen der Initiativen und Aktivitäten im Gedenkjahr 2008 einen besonderen Status, da es auf einem gemeinsamen Beschluss aller politischen Parteien des 6. Bezirks basierte. Der Initiator und Vorsitzende der Mariahilfer Kulturkommission Dr. Kilian Franer hatte 2007 den Grundstein gelegt: Nach Vorbild von Gunter Demnigs „Stolpersteinen“ sollten auch alle Opfer des Nationalsozialismus in Mariahilf Erinnerungsobjekte erhalten. Auf der Homepage der Initiative finden sich Informationen und Unterlagen zu vom NS-Regime Verfolgten und Opfern der Shoa aus Wien-Mariahilf, Berichte und „Hörstationen“, an denen ZeitzeugInnen über ihre Erlebnisse erzählen.
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Steine der Erinnerung

Der Verein Steine der Erinnerung hat es sich zum Ziel gesetzt, der jüdischen Opfer des Holocausts zu gedenken und die Erinnerung an das jüdische Leben und die jüdische Kultur vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten wach zu halten. Dieses Gedenken wollen die InitiatorInnen an den Orten, an denen jüdische WienerInnen gelebt haben, durch das Setzen von „Steinen der Erinnerung“ verankern. Ausgehend von dieser Idee hat der Verein zahlreiche Bücher mit biographischen Auseinandersetzungen zur Geschichte des Nationalsozialismus in den Wiener Bezirken herausgegeben.

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Steine des Gedenkens

Es ist kaum mehr bekannt, daß auch der Dritte Wiener Gemeindebezirk (3. Bezirk - Landstraße) - besonders das Weißgerberviertel – ein großes jüdisches Wohngebiet war. Die nationalsozialistischen Machthaber verfolgten mehr als 13.400 Personen, die im Dritten Bezirk Wiens lebten, als Jüdinnen und Juden. Der Verein Steine des Gedenkens für die Opfer der Shoa setzt Gedenktafeln („Steine der Erinnerung“) an ausgewählten Stellen, wo vor der NS-Herrschaft jüdische MitbürgerInnen im 3. Wiener Gemeindebezirk lebten oder ihre kulturellen und religiösen Einrichtungen waren. Die in die Gehsteige verlegten Schrifttafeln werden einen Gedenkweg bilden, der die Beraubung, Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung nach 1938 sichtbar macht. Den Vertriebenen und Ermordeten wird durch das Gedenken symbolisch wieder ein Platz in ihrem Heimatbezirk gegeben.

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Herklotzgasse 21

2007 begann sich eine Bürogemeinschaft für die jüdische Vorgeschichte des Hauses Herklotzgasse 21, in dem sie seit 2005 arbeitete, zu interessieren. Auslöser war das Buch „Nachricht vom Verlust der Welt“ von Inge Rowhani-Ennemoser (erschienen im Mandelbaum Verlag), eine biografisch-dokumentarische Erzählung über die Mutter der Autorin und deren Arbeit als Hausmeisterin in der Herklotzgasse 21 bis zum Jahr 1938. Erstaunt darüber, dass von dieser Geschichte in der Umgebung kaum etwas bekannt war, setzten sie sich zum Ziel gemeinsam mit im Haus arbeitenden KünstlerInnen ein erstes sichtbares Zeichen zu setzen. Die Initiative setzt sich mit Orten des jüdischen Lebens rund um die Herklotzgasse im 15. Wiener Gemeindebezirk auseinander, stellt eine Audioguide mit ZeitzeugInnenberichten zur Verfügung und hat sich für die Errichtung eines Denkmals für den im Zuge des Novemberpogroms zerstörten Turnertempels eingesetzt.

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Servitengasse 1938

Die Gruppe »Servitengasse 1938« ist eine Projektgruppe der Agenda 21 am Alsergrund. Sie hat sich im Frühjahr 2004 konstitutiert, nachdem sich die Privatinitiative aus dem Haus Servitengasse 6 an die Agenda 21 gewandt hat. Die Projektgruppe besteht derzeit aus 40 Personen und setzt sich zusammen aus Bürgerinnen und Bürgern, großteils wohnhaft im 9. Bezirk, deren Anliegen es ist, die Schicksale ihrer »verschwundenen Nachbarn« aufzuarbeiten. Die Mitglieder der Gruppe kommen aus unterschiedlichen beruflichen Richtungen, einige haben bereits an ähnlichen Projekten mitgearbeitet. Die Gruppe versteht sich als offene Gruppe, Interessierte können am Projekt mitmachen. Die Vermittlungsprojekte werden von der Projektgruppe unter wissenschaftlicher Betreuung unter unter Mithilfe der Agenda21 am Alsergrund konzipiert und betreut.

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Volksopernviertel 1938

Der Alsergrund war, nach der Leopoldstadt, jener Bezirk mit dem höchsten Anteil jüdischer Bewohnerinnen und Bewohner in Wien. Die Agendagruppe „Gedenkprojekt Volksopernviertel“ hat sich gebildet, um in Zusammenarbeit mit AnwohnerInnen aus dem Volksopernviertel und Interessierten, der Opfer des NS-Regimes zu gedenken. Mit der Arbeit der Gruppe wird Bewusstsein geschaffen und an vertriebene und ermordete jüdische Menschen, aber auch an Personen, die aus anderen Gründen wie etwa politischen oder jenen der sexuellen Orientierung verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, erinnert. Die Gruppe ist auf Spurensuche und recherchiert die Schicksale der Verfolgten im Volksopernviertel am Alsergrund. Möglicherweise können nur einzelne Schicksale detaillierter recherchiert werden – aber die Gruppe ist der Meinung, dass Projekte wie diese notwendig sind, um das Gedenken an die aus der Nachbarschaft vertriebenen Personen lebendig zu halten und zugleich an die mehr als sechs Millionen Menschen zu erinnern, die durch den Nationalsozialismus diskriminiert, vertrieben oder ermordet wurden.

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memento Wien (Projekt des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands)

Memento Wien, ein für mobile Endgeräte (Tablets und Smartphones) optimiertes Online-Tool, bietet Informationen zu den Opfern der NS-Diktatur in weiten Teilen Wiens: Über den Stadtplan rückt diese mobile Website die letzten Wohnadressen der Ermordeten sowie eine Reihe von Archivdokumenten und Fotos zu Personen und Gebäuden in der Stadt in den Blickpunkt. Interessierte haben dadurch die Möglichkeit, die Geschichte ihrer Umgebung interaktiv zu erforschen und mehr über die Schicksale der Verfolgten zu erfahren. So wird insbesondere die Entrechtung, Vertreibung und Ermordung der österreichischen Jüdinnen und Juden virtuell sichtbar.

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"dort! Jüdisches Wien“: Audiovisueller Guide zu Orten jüdischen Lebens in Wien

"dort! Jüdisches Wien" ist ein Projekt von Martin Auer, gefördert von der Stadt Wien, dem Zukunftsfonds der Republik Österreich und dem Nationalfonds der Republik Österreich. Der audiovisuelle Guide ist per Browser allgemein kostenfrei zugänglich. Zu den Themen gehören u.a.: Die ehemaligen Synagogen und ihre Zerstörung im Novemberpogrom, Zeitzeugenberichte über die Sammellager und Deportationen, Überleben im Versteck, aber auch jüdischer Alltag, jüdisches und jiddisches Theater und Kabarett, jüdischer Film, jiddische Literatur, liturgische und Unterhaltungsmusik usw.Die Tondokumente umfassen Zeitzeugen-Interviews, zeitgenössische Rundfunkaufnahmen, Schallplattenaufnahmen von liturgischer Musik (Kantoren, die tatsächlich an den Wiener Synagogen tätig waren), Schallplattenaufnahmen von Volks- und Unterhaltungsmusik (soweit sie tatsächlich den Aufführungsorten in Wien zugeordnet werden können) u.a.m.

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Hörspuren: Audioguides zum Nationalsozialismus in Wien

Der „Anschluss" an das nationalsozialistische „Deutsche Reich" und die damit einhergehenden pogromartigen Ausschreitungen stellen eine tiefe Zäsur in der österreichischen Geschichte dar. Besonders betroffen war die Hauptstadt Wien mit ihrem relativ hohen jüdischen Bevölkerungsanteil. Das Projekt Hörspuren ermöglicht, sich anhand von Audio-Touren mit ausgewählten Schauplätzen des Jahres 1938 auseinanderzusetzen - und damit buchstäblich mit Geschichte in Beziehung zu treten. Zentraler Bestandteil des Projekts sind eine Vielzahl an Interviewausschnitten mit ZeitzeugInnen, welche die Ereignisse rund um den "Anschluss" und danach erahnbar machen. Im Mittelpunkt stehen die oft sehr persönlichen Erlebnisse mit konkretem Ortsbezug und die Spannungsfelder zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Das Angebot ist kostenlos. Derzeit stehen fünf Audioguides zur Verfügung, einer davon in englischer Sprache.


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ÖsterreicherInen im KZ-Ravensbrück

Diese Website ist das Ergebnis von Recherchen, Forschungen und Gespräche, die unter der Leitung von Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit am Institut für Konfliktforschung, aber auch ihrer Zugehörigkeit zur österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück und FreundInnen seit 1995 durchgeführt haben. Das umfangreiche Material für ist auf einer Homepage die Öffentlichkeit zugänglich. Ziel der Veröffentlichung ist es, die Erinnerung an die Frauen von Ravensbrück wach zu halten und ihre Geschichte bekannt zu machen. Ein besonderes Anliegen ist auch, dass die Website im Schulunterricht eingesetzt werden kann.

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AK Gedenkrundgang: Jährliche Gedenkveranstaltung um Novemberpogrom in Wien

Seit 2003 organisiert eine anfangs lose Gruppe in wechselnder Zusammensetzung und unter verschiedenen Namen eigene kleine, ortsgebundene Veranstaltungen zum de Gedenkens an das Novemberpogrom. Seit 2010 existiert die Initiative unter dem Namen "AK Gedenkrundgang". 

2003 richtete diese Plattform zum ersten Mal eine Gedenkkundgebung beim ehemaligen jüdischen Bethaus neben dem Uni-Campus im 9. Bezirk aus. Seitdem organisiert die Gruppe jährlich rund um den 9. November Spaziergänge durch Teile von Wien. Solche Rundgänge führten bisher durch Leopoldstadt (II. Bezirk), Favoriten (X. Bezirk), Alsergrund (IX. Bezirk), Rudolfsheim-Fünfhaus (XV. Bezirk), Mariahilf (VI. Bezirk), Wieden/Margareten (IV.&V. Bezirk), Penzing (XIV. Bezirk), Simmering (XIV. Bezirk), Landstraße (III. Bezirk), Döbling (XIX. Bezirk), Meidling (XII. Bezirk) und Neubau (VII. Bezirk).

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