Call for Papers: Zwischen Politisierung und Prävention Herausforderungen für die Antisemitismusforschung

Am 1. und 2. Dezember 2025 findet in Wien eine internationale Tagung zum Thema Antisemitismusforschung statt. Organisiert wird sie von der Arbeitsgruppe Antisemitismusforschung am Institut für Kulturwissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit dem Zentrum für Jüdische Studien der Universität Basel und dem Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Abstracts für die Tagung können bis zum 30. April eingereicht werden.

Seit Jahren ist eine beständige Zunahme des Antisemitismus in all seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen in Europa und weltweit festzustellen. Der Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 und die darauf folgenden Kriege in Gaza, im Libanon und darüber hinaus beschleunigten diese Zunahme auch in verschiedenen europäischen Gesellschaften massiv. Eine Antwort darauf sind verstärkte staatliche und wissenschaftliche Bemühungen der Erhebung und Erforschung des gegenwärtigen Antisemitismus. Dem modernen oder „neuen“ Antisemitismus begegnen vielfältige Gegenkräfte an der Schnittstelle von Wissenschaft, internationaler und nationaler Politik sowie politischem und kulturellem Aktivismus. Politische VertreterInnen und Betroffene in Europa fordern auch viel aktiver eine wirksame Prävention gegen Antisemitismus ein. Dadurch wirken vielfältige Überlappungen von Antisemitismusdebatten mit bildungs-, erinnerungs- und identitätspolitischen Debatten auf die Antisemitismusforschung ein und machen diese abseits theoretischer und methodischer Fragestellungen zu einem komplexen Wissenschaftsfeld, in dem in den letzten Jahren zudem konfligierende Grundsatzpositionen den akademischen Austausch erschweren.

Ausgehend davon setzt sich die Tagung „Zwischen Politisierung und Prävention. Herausforderungen für die Antisemitismusforschung“ mit aktuellen Problemfeldern und Themen der Antisemitismusforschung auseinander und strebt einen kritischen, selbstreflexiven Blick auf diese an. Neben den skizzierten grundsätzlichen Fragestellungen wird zudem ein Blick auf die Entwicklung des Antisemitismus, der Antisemitismusforschung und -bekämpfung in Deutschland, Österreich und der Schweiz gelegt werden.

Mögliche Themenfelder der Tagung könnten sein:

  • Definition von Antisemitismus und der politische und wissenschaftliche Umgang damit
  • Das Verhältnis von Antisemitismus, Rassismus und Postkolonialismus
  • Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik
  • Antisemitismus in Kunst und Kultur
  • Strategien der Erhebung und Erforschung des Antisemitismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz
  • Antisemitismusabwehr und -prävention in Deutschland, Österreich und der Schweiz
  • Online-Antisemitismus


Richtlinien für die Einreichung:
Begrüßt werden Beiträge von etablierten WissenschaftlerInnen, early career Researchern und VermittlerInnen.
Bitte schicken Sie ein Abstract (max. 500 Wörter) sowie einen kurzen CV bis zum 30. April 2025 an: Gerald.Lamprecht@oeaw.ac.at
Die Rückmeldung über die Annahme der Einreichung erfolgt bis 25. Mai 2025. Tagungssprache: Deutsch, englischsprachige Vorträge sind möglich.

Die OrganisatorInnen bemühen sich um Förderungen und entsprechend der vorhandenen Mittel werden Reise- und Aufenthaltskosten übernommen. Nicht institutionalisierte WissenschafterInnen ebenso wie early career Researcher werden bei der finanziellen Unterstützung bevorzugt behandelt.

Daten der Tagung: 
1. – 2. Dezember 2025
Österreichische Akademie der Wissenschaften,
Theatersaal, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien