Ich bin hier.

Ein Kunstprojekt von Iris Andraschek für die Jüdinnen von Krems

Ab Mai 2021 werden überall im Stadtraum von Krems Teppiche aufgemalt, insgesamt werden es bis zum Herbst 105 sein. Jeder Teppich steht für eine vertriebene, verfolgte oder ermordete Jüdin aus Krems. Begleitend zum Kunstprojekt von Iris Andraschek wird es auch einen Stadtplan geben auf dem alle Teppiche und die bekannten Lebensdaten der Jüdinnen verzeichnet sind.

Die vielteilige Arbeit Ich bin hier. der Künstlerin Iris Andraschek begibt sich auf die Spuren der Schicksale von jüdischen Frauen in Krems und Umgebung. Frauen, die vertrieben und ermordet wurden. Einigen gelang die Flucht ins Ausland. Ihre Biographien sind weitgehend unbekannt. Auf Gehsteigen und Plätzen im Stadtraum von Krems werden mittels Schablonen und Leimfarbe Teppiche angebracht. Diese dienen dabei als Träger biographischer Informationen, von Namen und Tätigkeiten der Frauen. Teppiche werden kultur- geschichtlich immer mit der Codierung von Infor- mationen verknüpft, sie sind aber auch Sinnbild von Kunstfertigkeit, Träger von sehr persönlichen Geschichten und Symbol von Privatem. Sie entheben diese Frauen der Anonymität, benennen sie, stellen die Verbindung zur Geschichte her und geben ihnen zumindest für einen Zeitraum ihren Ort zurück. Im Rahmen der Ausstellung "Wo sind sie geblieben? Die Frauen von Krems" erstellte Edith Blaschitz eine Liste von jüdischen Frauen aus dem Bezirk Krems anhand von aktuellen Forschungsergebnissen, diese bilden die Basis des Projektes "Ich bin hier." Der Titel der Ausstellung im museumkrems Wo sind sie geblieben? – Die Frauen von Krems verbindet sich hier eindrücklich mit einem sehr dunklen Kapitel Frauengeschichte von Krems. Während der Dauer der Ausstellung Wo sind sie geblieben? – Die Frauen von Krems werden laufend Teppiche im Kremser Stadtraum ergänzt, bis für jede jüdische Frau, die bis dahin recherchiert wurde, ein Teppich angebracht ist. Zwei der verwendeten Teppichschablonen werden in den Ausstellungen in Wo sind sie geblieben? – Die Frauen von Krems im museumkrems sowie in Spuren und Masken der Flucht in der Landesgalerie Niederösterreich zu sehen sein und verknüpfen die beiden Ausstellungen mit dem Kunstprojekt im öffentlichen Raum.

Ein Projekt von Iris Andraschek veranstaltet von kremskultur in Kooperation mit dem museumkrems, der Landesgalerie Niederösterreich und der Kunstmeile Krems. Unterstützt von Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich und dem Österreichischen Nationalfonds.

Ausstellung: "Wo sind sie geblieben? - Die Frauen von Krems"im museumkrems
weiterführende Informationen zu den einzelnen Frauenbiografien finden Sie hier:  https://raumforscherinnen.at/die-frauen-von-krems/juedische-frauen-aus-krems/