„Memory Gaps“ – Erinnerungslücken als Kunstprojekt
Die Kunst-Aktion des Gedenkens der Malerin Konstanze Sailer wurde mit zwei Ausstellungen von Tuschen auf Papier in virtuellen Räumen eröffnet. Diese Galerien befinden sich ausnahmslos in Straßen oder an Plätzen Wiens, die es nicht gibt, die es jedoch geben sollte. Straßen mit Namen von Opfern der NS-Diktatur.
Zusätzlich zu vorgeschlagenen Straßennamen der Opfer werden auch Umbenennungen von Straßen angeregt: Von solchen, die heute noch Namen von Personen tragen, die im Naheverhältnis zum Nationalsozialismus standen. Monat für Monat wird so das kollektive Gedächtnis erweitert.
Die Erinnerungslücken - www.memorygaps.eu - zeigen eine Auswahl aus tausenden Tuschen auf Papier aus zehn Jahren. Sie stellen Schreie und Aufschreie von Opfern dar. Zum schmerzerfüllten Aufschrei geöffnete Münder und Kiefer. Abstrakte Darstellungen von Schreien in Ghettos und in Konzentrationslagern - gemalte Erinnerungskultur.
Seit drei Jahrzehnten arbeitet die deutsch-österreichische Künstlerin zu den Themen Antlitz, Schädel und Tod. "Die Aufschreie und Schreie von damals bleiben in unser Gedächtnis eingraviert. Die Tuschen sind jeweils farblichen "Winkeln" zugeordnet, den entmenschlichenden Kategorisierungen in den Konzentrationslagern.", so Konstanze Sailer.
Weitere Informationen und Texte: http://www.memorygaps.eu/statement/
Jänner 2016:
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