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Kundgebung zur Forderung der Umbenennung der Dr. Franz Palla Gasse in Klagenfurt

Inmitten von Klagenfurt / Celovec führt eine kleine Gasse vom St. Veiter Ring zum Krankenhaus. In Haus Nr. 2 verbrachte der weit über Österreichs Grenzen hinaus bekannte Dichter Gert Jonke seine Kindheit und Jugend. Hierher kehrte er bis in die 1990er Jahre immer wieder zurück. Benannt ist die Gasse allerdings nach Dr. Franz Palla, der während der Zeit des Nationalsozialismus als Primarius der Chirurgie des Landeskrankenhauses Klagenfurt hunderte an "erbkranken" und behinderten Menschen verübte Zwangssterilisationen verantwortet und auch selbst durchgeführt hat. Es ist an der Zeit, unseren Straßen und Plätzen die Namen derer zu geben, die sich mit ihrem Wirken und ihren Werken um das Gute verdient gemacht haben – und nicht die von Lebensverächtern und Gewalttätern. Dies wurde am Freitag, dem 23. April bei einer Kundgebung in der Dr. Franz Palla Gasse gefordert.

Der Fall Franz Bodmann

In Lend in Salzburg sorgt seit einiger Zeit endlich der Grabstein Franz Bodmanns am örtlichen „Ehrenfriedhof“ für Aufregung, denn Bodmann war SS-Arzt in Auschwitz. Bis heute wird Bodmann am Lender Friedhof unkommentiert gewürdigt und das gleich doppelt, nämlich auf einem freistehenden Grabstein und auf einem Kriegermahnmal auf der Kirchenrückseite.

Neues Projekt „Prävention von Antisemitismus“

Mit einem neuen von der EU (Rights, Equality and Citizenship Programme) finanzierten Projekt soll ein präventiver und für alle Beteiligten hilfreicher Umgang mit Antisemitismus bzw. antisemitischen Äußerungen und Angriffen in Schulen gestärkt werden. AdressatInnen sind AkteurInnen in der Bildungsverwaltung, Schulleitung und in LehrerInnenausbildungseinrichtungen sowie politische EntscheidungsträgerInnen. Diese sind mitverantwortlich für einen für Lehrkräfte unterstützenden Rahmen, in dem wertvolle und nachhaltige antisemitismuskritische Bildungsarbeit geschehen kann.

Die Befreiung Innsbrucks 1945

Wer hat Innsbruck befreit? Welche Rolle spielte Gauleiter Franz Hofer? Eine Analyse dieser Fragen bietet ein Kapitel im Buch von Horst Schreiber: Endzeit. Krieg und Alltag in Tirol 1945, das bis 9.5.2021 frei downloadbar ist.

Der erste gefallene Sowjetsoldat auf österreichischen Boden

Am 29. März 1945 überschritten die ersten Truppen der Roten Armee bei Klostermarienberg nördlich des Geschriebensteins die Grenze und leiteten die Befreiung Österreichs vom Faschismus ein. Unweit von Klostermarienberg, in einem Wald bei Mannersdorf an der Rabnitz unweit der ungarischen Grenze, befindet sich das Grab von Juri Grigorievitch Melnikov, der als erster Soldat der Roten Armee bei der Befreiung am 29. März 1945 den Tod fand. Seit Jahrzehnten kümmert sich die Familie Reiter um sein Grab. Nachdem das selbstgemachte Holzkreuz vermodert war, wurde ein kleines Betonkreuz aufgestellt. 2012 erfolgte die Errichtung eines Grabsteines. Noch sind viele Fragen offen: Wie fand der Soldat den Tod? Warum wurde im Wald und nicht in einem sowjetischen Grab auf einem Friedhof begraben?

Unterrichtsmaterial „Vielfalt - Jüdisches Leben vor der Shoah“

Ein Unterrichtsmaterial zu jüdischem Leben in Österreich vor 1938. SchülerInnen nähern sich anhand von zwanzig Fotos der kulturellen, gesellschaftlichen und religiösen Vielfalt der jüdischen Gemeinschaft an. Das Material kann ab der 8. Schulstufe verwendet werden und ist durch vorbereitete Dokumente wie eine Stundenmatrix direkt im Unterricht einsetzbar.

Webinar-Bericht: Bildungsarbeit zu Auschwitz und Antisemitismusprävention durch Bildung

Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag luden _erinnern.at_ und das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) am 27.01.2021 zu einem Webinar. In mehreren Impulsvorträgen stellte die Online-Veranstaltung verschiedene Anknüpfungspunkte und Wege vor, das Thema Auschwitz in der Bildungsarbeit zu behandeln und schließlich auch Antisemitismusprävention durch Bildung zu realisieren.